Augen auf – Finger am Trigger

13.04.25 10:20 AM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

Es war die Woche, in der die Märkte endgültig ein Misstrauensvotum gegen die US-Zollpolitik ausgesprochen haben. Was viele befürchtet hatten, ist nun Realität: Der US-Dollar stürzt ab, die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen schießen nach oben – so stark wie seit 2001 nicht mehr. Die Märkte behandeln die USA plötzlich nicht mehr als verlässlichen Anker, sondern wie ein volatiles Schwellenland mit unkalkulierbarer Führung.

Und doch: Die Aktienmärkte bleiben erstaunlich stabil. Der S&P 500 klettert auf Wochensicht fast 8 %, Rohstoffe steigen, Gold explodiert. Warum? Weil diesmal eine Lösung jederzeit möglich ist.

Im Unterschied zu vergangenen Krisen – sei es die globale Finanzkrise 2008, die Tech-Bubble 2000–2003 oder auch die COVID-Schockwelle 2020 – sind die Rahmenbedingungen diesmal nicht strukturell, sondern politisch konditioniert. Die Zölle, die Unsicherheit, das Misstrauen – all das basiert auf Entscheidungen, die in Sekunden revidierbar wären, wenn Donald Trump es will.

Er verfügt über das „Vakzin“, das die Märkte brauchen: ein Tweet, eine Pressekonferenz, ein Deal – und der Spuk könnte vorbei sein. Das verleiht dieser Krise eine völlig neue Charakteristik. Sie ist beherrschbar. Beherrschbar, solange der politische Wille dazu vorhanden ist.

Trotz der massiven Verkäufe am US-Bondmarkt – die T-Notes haben in nur einer Woche fast 4 % verloren, und die 10-jährige Rendite liegt bei 4,59 % – bleibt der Markt fest davon überzeugt: Fünf Zinssenkungen könnten in diesem Jahr noch kommen. Eine absurde Diskrepanz, die nur in einem Umfeld so extremer Polarisierung und Unsicherheit entstehen kann.

Und genau deshalb blicken nun alle auf nächste Woche – Mittwoch, 17. April, wenn Fed-Chef Jerome Powell erneut spricht. Bei seiner letzten Rede wurde er nur Minuten vorher von Trump öffentlich dazu aufgefordert, die Zinsen zu senken. Die Bühne ist gesetzt – und diesmal wird sie nicht nur geldpolitisch, sondern auch machtpolitisch von Bedeutung sein.

US-Finanzminister Scott Bessent positioniert die USA strategisch gegen China – nicht durch harte Konfrontation, sondern durch „Grand Encirclement“: Allianzen mit Vietnam, Südkorea, Indien und Japan sollen Peking isolieren. Währenddessen reist Chinas Präsident Xi Jinping demonstrativ nach Hanoi, um Gegengewicht zu schaffen. Ein geopolitisches Schachspiel, das Märkte nicht ignorieren können.

Was heißt das für uns als Trader?

Wir handeln aktuell nicht nur Märkte – wir handeln Narrative, Krisen-Architekturen und politische Reaktionsmuster. In einem Umfeld wie diesem ist es essenziell, Positionen zu halten, solange der Markt rational reagiert, aber bereit zu sein, auf Knopfdruck umzuschalten, wenn sich das politische Momentum verändert.

Unsere Positionierungen – Long in Gold, Silber, Sojabohnen, Kupfer und WTI - reflektieren diese Balance: Wir setzen auf reale Werte in einem Umfeld künstlicher Risiken.

Was bleibt, ist das Prinzip: Wir handeln keine Prognosen – wir handeln Bewegungen. Die Märkte geben die Richtung vor, unser Risikomanagement entscheidet über das Tempo.

Und genau deshalb gilt in dieser Phase mehr denn je:

Augen auf – Finger am Trigger.

Ihr

Carsten S. Stork

Performance DCX 

aktueller Indexstand: 107,01
Wochenperformance: +4,91%
Seit Jahresanfang: +8,27%


DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber gewinnt auf Wochenbasis +10,22%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Silber-Futures steigen wieder über 32 USD – Schwacher Dollar und Rezessionsängste treiben Anleger in sichere Häfen

Anders als Gold, das zuletzt über die Marke von 3.200 USD stieg und stark im Fokus der institutionellen Nachfrage steht, wird Silber zunehmend als Alternative für Anleger gesucht, die sowohl auf Wertsicherung als auch auf eine potenziell industrielle Erholung setzen. Die Nachfrage nach Silber-ETFs hat in den vergangenen Wochen deutlich angezogen.

Silber bleibt doppelt positioniert – als Edelmetall mit monetärer Funktion und als Industriemetall, etwa in der Elektronik- und Solarindustrie. Das macht es besonders sensibel gegenüber sowohl makroökonomischen als auch konjunkturellen Impulsen.

FAZIT

Ich bleibe bullish für Silber – nicht nur als sicherer Hafen, sondern auch wegen seiner industriellen Relevanz in Schlüsselbereichen wie Photovoltaik und Elektromobilität. Bei einem anhaltend günstigen Umfeld sehe ich mittelfristig die nächsten Kursziele bei 37,50 USD und darüber hinaus bei 40 USD je Unze.


GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +6,56 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Gold-Futures auf Allzeithoch: Dollar-Schwäche und Handelskonflikt treiben Rekordjagd

Die Gold-Futures haben ein neues Rekordhoch markiert: Der Juni-Kontrakt schloss bei 3.254,90 USD, dem ersten Wochenschluss über 3.200 USD. Es war der 13. Gewinn in den letzten 14 Wochen – getrieben von Dollar-Schwäche, geopolitischer Unsicherheit und sinkenden US-Inflationsdaten.

Die Eskalation im US-China-Handelskonflikt (Zölle von 145 % auf chinesische Waren, 125 % Gegenmaßnahmen) schürt Unsicherheit. Der Dollar-Index fiel auf 100,17, den tiefsten Stand seit April 2022. Laut World Gold Council steigen die Zuflüsse in Gold-ETFs weiter, SPDR Gold Shares legten zuletzt um 2 % zu.

Der US-Erzeugerpreisindex sank im März um 0,4 %, die Kernrate lag bei 3,3 % – beides unter Erwartungen. Damit steigen die Chancen auf weitere Zinssenkungen der Fed, was Gold zusätzlichen Rückenwind verleiht.

Mit dem Ausbruch über 3.200 USD wurde ein neuer Impuls gesetzt. Analysten sehen kurzfristig Potenzial in Richtung 3.300–3.350 USD, bei anhaltender Unsicherheit sogar darüber hinaus.

FAZIT

Gold ist zurück als Krisenwährung Nummer eins. Die Kombination aus geopolitischem Druck, weicher Inflation und wachsendem Misstrauen in die US-Politik stützt den Markt nachhaltig. Der Aufwärtstrend bleibt intakt.


SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +7,41%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Sojabohnen-Futures auf 7-Wochenhoch: USDA-Zahlen und Zoll-Pause stützen Märkte

Die Preise für Sojabohnen an der Chicago Board of Trade (CBOT) sind in dieser Woche deutlich gestiegen und haben mit 1.044 US-Cent je Scheffel den höchsten Stand seit sechs Wochen erreicht. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Plus von über 7%.

Ausschlaggebend für die jüngste Aufwärtsbewegung war der am Donnerstag veröffentlichte monatliche Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Die Schätzung für die US-Sojabohnen-Endbestände 2024/25 wurde von zuvor 380 auf 375 Millionen Bushel gesenkt – unterhalb der Analystenerwartungen von 379 Millionen. Auch wenn das Niveau historisch nicht niedrig ist, wird es vom Markt als Signal für ein tendenziell engeres Angebot interpretiert.

Nach der Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China in der Vorwoche – inklusive einer Anhebung der US-Zölle auf chinesische Produkte auf 145 % – folgte am Mittwoch ein überraschender Kurswechsel. Präsident Trump kündigte eine 90-tägige Aussetzung der meisten neuen Zölle an. Diese Atempause wurde von den Märkten begrüßt.

Trotzdem reagierte China am Freitag mit scharfen Gegenmaßnahmen: Das Handelsministerium in Peking kündigte eine Erhöhung der Zölle auf US-Importe auf 125 % an. Diese Maßnahme fiel damit noch drastischer aus als von vielen Marktteilnehmern erwartet.

Überraschende USDA-“Flash Sales” trotz Zollrisiko

Parallel dazu meldete das USDA am Freitag eine neue „Flash Sale“-Meldung über den Export von 121.000 Tonnen US-Sojabohnen, aufgeteilt auf die Vermarktungsjahre 2024/25 und 2025/26. Die Lieferungen sind für sogenannte “unbekannte Ziele” bestimmt – eine gängige Bezeichnung, die oft auf Käufe durch chinesische Importeure hinweist, auch wenn dies nicht offiziell bestätigt ist.

Angesichts der aktuellen Zolleskalation erstaunt diese Kaufaktivität – sie könnte entweder auf Lageraufbau vor Inkrafttreten der Zölle hindeuten oder auf Sonderabsprachen hinter den Kulissen.

FAZIT

Kurzfristig bleibt der Markt anfällig für neue Nachrichten aus Washington und Peking – insbesondere mit Blick auf die Umsetzung der angekündigten Zölle. Eine nachhaltige Entspannung im Handelskonflikt könnte weiteres Aufwärtspotenzial freisetzen. Umgekehrt bleiben abrupte Kursbewegungen bei neuer Eskalation nicht ausgeschlossen.


EUR/USD - LONG

Der EUR/USD gewinnt auf Wochenbasis +2,83%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



EUR/USD auf 3-Jahreshoch: Dollar unter Druck, Euro profitiert von Vertrauensschub

 Der Euro ist gegenüber dem US-Dollar bis auf 1,13615 USD gestiegen. Der jüngste Anstieg spiegelt einen breiten Vertrauensverlust in den US-Dollar wider, der durch die Eskalation des Handelskonflikts mit China, eine schwächelnde US-Konjunktur und Zinssenkungserwartungen der Fed befeuert wird.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte zuletzt die Bereitschaft, bei Marktturbulenzen einzugreifen. In Kombination mit der stabilen Kommunikation der EZB stärkt das das Vertrauen in den Euro als Alternative zum Dollar.

US-Kerndaten wie fallende Verbraucherpreise und sinkendes Verbrauchervertrauen deuten auf eine wirtschaftliche Abkühlung hin. Gleichzeitig steigen die US-Renditen – möglicherweise wegen chinesischer Verkäufe von US-Staatsanleihen, was zusätzliche Druck auf den Dollar ausübt.

Mit dem Ausbruch über 1,13 USD wurde ein wichtiger Widerstand überwunden.

FAZIT

Der Euro gewinnt Rückenwind aus geopolitischer Verunsicherung und schwachen US-Daten. Solange keine politische Stabilität in den USA erkennbar ist, bleibt der Euro im Vorteil – mit weiterem Aufwertungspotenzial in Richtung 1,20+.


BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle gewinnt auf Wochenbasis +6,07 %.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Baumwoll-Futures uneinheitlich – Wetter, WASDE und Währung bewegen den Markt

Im jüngsten WASDE-Bericht senkte das USDA seine Exportprognose um 100.000 Tonnen, während die Endbestände um die gleiche Menge nach oben korrigiert wurden. Das drückte am Freitag kurzfristig auf die Preise, da das Angebot am Weltmarkt nun etwas komfortabler eingeschätzt wird.

Die wöchentlichen Exportzahlen zeigten sich dagegen robust: Mit 10,553 Millionen Running Bales sind 103,4 % der USDA-Jahresprognose bereits erreicht – über dem 5-Jahresdurchschnitt. Die tatsächlichen Auslieferungen hinken mit 66,2 % der USDA-Zahl leicht hinterher, liegen jedoch ebenfalls über dem 5-Jahresschnitt.

Laut CFTC-Daten vom Freitag haben spekulative Investoren ihre Netto-Short-Positionen um ca. 7.000 Kontrakte reduziert – ein Zeichen wachsender Vorsicht gegenüber weiter fallenden Kursen und möglicher Trendwende.

Die Wetteraussichten bleiben regional unterschiedlich: Während Regenfälle im Süden der USA die Bedingungen verbessern, leiden die Südweststaaten unter extremer Trockenheit und Hitze – mit Risiken für die Aussaat und Frühbestände. Die Wettervolatilität bleibt damit ein zentrales Thema für den Markt.

Die anhaltende Schwäche des US-Dollars, der zuletzt unter die Marke von 100 Punkten im DXY fiel, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit von US-Baumwolle auf dem Weltmarkt – ein Faktor, der die negativen Impulse aus dem WASDE teilweise kompensierte.

FAZIT

Trotz kurzfristiger Belastung durch das USDA-Angebotsupdate bleibt Baumwolle übergeordnet stabil. Der Markt profitiert von einem günstigen Währungsumfeld, robuster Exportnachfrage und spekulativem Rückenwind. Entscheidend für die kommenden Wochen wird sein, wie sich das Wetter in den Anbaugebieten entwickelt – und ob sich die Handelsspannungen mit China weiter verschärfen oder lösen. Kurzfristig ist mit volatiler Seitwärtsbewegung zu rechnen – mittelfristig bleibt das Fundament konstruktiv.


ORANGENSAFT (FOJC) - LONG

Orangensaft gewinnt auf Wochenbasis +26,56 %.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Wochenperformance: +26,56 %

Der Orangensaft-Future hat in dieser Woche eine spektakuläre Erholung hingelegt und ist um mehr als 26 % gestiegen – die stärkste Wochenperformance seit Langem. Damit bestätigt sich, was sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet hatte: Der überverkaufte Zustand des Marktes verlangte förmlich nach einer Reaktion – und sie kam nun mit Wucht.

Bereits in der Vorwoche hatten RSI, Stochastik und Momentum-Indikatoren auf eine überfällige technische Gegenbewegung hingedeutet. Der Markt war stark überverkauft, Volumen und Volatilität stiegen – ideale Voraussetzungen für einen Rebound. Die aktuelle Bewegung könnte der Auftakt zu einer größeren Trendwende sein.

Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Aufwärtsbewegung: Die spekulativen Long-Positionen wurden im vorherigen Abverkauf nicht abgebaut – trotz stark fallender Kurse. Laut den aktuellen CoT-Daten halten institutionelle Marktteilnehmer weiterhin an ihren Longs fest. Diese relative Stabilität in der Positionierung ist als bullisches Signal zu werten – insbesondere, da sie auf fundamentaler Überzeugung basiert.

Die USDA-Schätzung eines –38 %igen Ernteausfalls bei Valencia-Orangen in Florida unterstreicht, dass die fundamentale Knappheit weiterhin akut ist. Die jüngste Preiserholung geschieht also nicht „gegen“ die Fundamentaldaten – sondern in Einklang mit einem strukturell engen Markt, der lange unter Druck stand.

FAZIT

Die massive Kursreaktion war überfällig – und sie kommt nicht aus dem Nichts. Überverkaufte Technik, stabile spekulative Long-Positionen und ein enger Angebotsmarkt bilden das Fundament für diesen Rebound.

Solange der Markt oberhalb der jüngsten Ausbruchszone bleibt, besteht Potenzial für eine Fortsetzung der Erholung. Wir bleiben long – mit klarem Risikomanagement – und beobachten, ob sich aus der Rally ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend entwickeln kann.

Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +4,69%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Die Lagerbestände an der LME fallen leicht: aktuell bei 208.775t (letzte Woche: 210.800t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.

Kupfer-Futures erholen sich über 4,50 USD – Handelsrisiken bleiben präsent

Die Kupfer-Futures an der CME haben sich nach einem Rückgang auf 4,05 USD je Pfund deutlich erholt und notieren wieder über 4,40 USD. Die Erholung folgt auf eine 90-tägige Zollpause für nicht-vergeltende Länder, die US-Präsident Trump überraschend angekündigt hatte. Dennoch bleibt das Marktumfeld angespannt.

Kupfer ist bislang nicht direkt von neuen US-Zusatzzöllen betroffen, unterliegt jedoch dem generellen 10 %-Importzoll. Eine laufende Section-232-Untersuchung könnte künftige Zölle speziell auf Kupferimporte nach sich ziehen. Diese Aussicht hat den Preisabstand zwischen US- und LME-Kontrakten zuletzt deutlich erhöht – ein Zeichen wachsender Sorge über die Versorgungslage in den USA.

Auf der Angebotsseite belasten Chinas neue Zölle auf US-Kupferschrott den Markt, da das wichtige Recyclingmaterial nur noch eingeschränkt exportiert werden kann. Gleichzeitig warnen Analysten angesichts des eskalierenden Handelskonflikts vor einem möglichen Nachfragerückgang von bis zu 10 %, insbesondere in der Industrie und im Bausektor.

FAZIT

Die Erholung über 4,40 USD signalisiert, dass der Markt zunehmend auf strukturelle Engpässe und eine robuste physische Nachfrage setzt. Sollte sich die handelspolitische Lage stabilisieren oder die Zölle gezielt ausgesetzt bleiben, könnte Kupfer vor einer neuen Aufwärtsphase stehen – getragen von einem engen Angebot, einer schwächeren US-Währung und fortschreitender Industrialisierung in Schwellenländern.


WTI Crude-Oil  - Long
Short closed

WTI Crude-Oil gewinnt auf Wochenbasis +0,57%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Crude Oil: Short-Ziel erreicht – wir sind jetzt LONG

Der Ölmarkt zeigte sich zum Wochenschluss stabiler, nachdem die Preise zuvor auf ein Mehrjahrestief gefallen waren

Wir haben in dieser Woche unser Short-Ziel bei 60 USD erreicht und die Position geschlossen. Im Anschluss erfolgte der Positionswechsel auf Long – ein Schritt, den wir angesichts des aktuellen Marktumfelds als strategisch sinnvoll erachten. Das Chance-Risiko-Verhältnis dieser Long-Position ist sehr attraktiv, mit einem engen Stop-Loss knapp unterhalb der 60-USD-Marke.

Während die anhaltende Zolleskalation zwischen den USA und China die Nachfrageaussichten belastet, mehren sich auf der Angebotsseite bullische Impulse:

USA drohen mit Blockade iranischer Ölexporte, was laut Rystad Energy bis zu 1,5 Mio. Barrel/Tag vom Markt nehmen könnte.

US-Sanktionen gegen russische Ölexporteure und Versicherer verschärfen das Angebotsumfeld weiter.

Tanker-Lagerbestände steigen, was kurzfristig dämpfend wirkt, doch gleichzeitig bleibt US-Rohölproduktion rückläufig (–0,9 % w/w).

OPEC+ erhöht die Förderung schneller als erwartet – was kurzfristig für Verunsicherung sorgt, mittelfristig jedoch Preisdruck verringern könnte, sofern geopolitische Risiken eskalieren.

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich zu: US-Militärschläge gegen Houthi-Rebellen, zunehmende israelische Angriffe auf Gaza und ein mögliches Exportverbot gegen Iran halten die Risikoaufschläge hoch. Zugleich dämpft Saudi-Arabiens Preissenkung um 2,30 USD je Barrel die Dynamik, ohne den Trend komplett zu brechen.

Nach dem Erreichen des wichtigen Unterstützungsniveaus um 60 USD sehen wir nun Anzeichen einer Stabilisierung. Die technische Reaktion auf den überverkauften Bereich (Momentum, RSI) sowie das Reversal am Freitag stützen den Long-Einstieg.

Ein nachhaltiger Bruch unter 60 USD würde das Setup invalidieren – daher liegt unser Stop-Loss eng unterhalb dieser Marke.

FAZIT

Mit der Zielerreichung auf der Short-Seite haben wir die Gelegenheit genutzt, taktisch auf Long zu drehen. Geopolitische Risiken, ein schwacher Dollar und Produktionsrisiken in mehreren Regionen unterstützen unsere Entscheidung. Das Setup bleibt klar: Long mit engem Risiko – und Fokus auf mögliche Reboundziele bei 64–66 USD




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