Panik? Nein. Gelegenheit.

06.04.25 10:20 AM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

wer am vergangenen Samstag auf dem Anlegertag in München war, konnte es mit eigenen Augen sehen: der Andrang war gewaltig. Kein Wunder, denn die Märkte haben in der zurückliegenden Woche einen massiven Sell-off erlebt, wie wir ihn zuletzt während der Pandemie im Frühjahr 2020 gesehen haben – mit ähnlicher Wucht wie 2007 (US-Immobilienkrise), 2003 (Tech-Sell-off) oder 1997 vor dem Russland-Default. In den letzten 30 Jahren hat es nur vier Sell-Offs mit solch einer Wucht gegeben. Das macht diese Korrektur zu etwas Besonderem.

Die Stimmung auf dem Anlegertag spiegelte genau das wider: Anleger und Trader suchen verzweifelt nach Orientierung. Wo liegt der Boden? Wann kehrt Stabilität ein? Was ist nur Überreaktion – und was Trendwende?

Wir stehen an einem kritischen Übergangspunkt:

Die Märkte müssen ab sofort klar zwischen zwei großen Treibern unterscheiden – der Handelspolitik (Stichwort: Zölle) und der Geldpolitik (Zinsen, Liquidität, Währungsvolatilität).

Der massive Abverkauf in Rohstoffen und Aktien ist nicht nur fundamental, sondern wurde zusätzlich durch margin calls über alle Assetklassen hinweg beschleunigt. Viele Anleger waren gezwungen, Positionen aufzulösen, um Verluste in anderen Bereichen zu decken. In solchen Phasen dominiert nicht Logik, sondern Liquidität. Und genau deshalb braucht es nun Ruhe und Struktur.

Spürbar war am Freitag zum ersten Mal seit langer Zeit:

Der Markt spielte offen mit dem Gedanken eines “Emergency Rate Cut” in den USA. Es hätte ins Bild gepasst – Fed-Chef Jerome Powell sprach am Nachmittag, zuvor hatte Donald Trump via Truth Social lautstark Zinssenkungen gefordert. Doch Powell ließ sich nicht treiben: „Die Aufgabe der Fed ist Geld-, nicht Handelspolitik“, sagte er klar und setzte damit ein wichtiges Zeichen der Unabhängigkeit.

Trotzdem: Die Zeichen stehen auf Lockerung. Ich rechne mit 4 bis 5 Zinssenkungen in den USA noch in diesem Jahr. Ganz anders in Europa: Die beschlossenen Sondervermögen zur Rüstungsfinanzierung werden auf mittlere Sicht die Zinsen nach oben drücken, denn Anleger werden eine höhere Rendite verlangen, um das zusätzliche Risiko zu tragen.

Unser Fahrplan: Fokus, Flexibilität und Disziplin

Die Kursverluste vieler Rohstoffe waren teils dramatisch – ob Gold, Silber, Crude Oil, Cotton, Orange Juice oder Soybeans. Doch gerade deshalb sehen wir in den nächsten Wochen gute Rebound-Chancen. In mehreren Märkten zeigen die CoT-Daten bereits erste Zeichen spekulativer Bereinigung – und das ist oft der Nährboden für Gegenbewegungen.

Wir bleiben ruhig. Cash ist King – und das haben wir.

Mit einer Investitionsquote von aktuell nur rund 29% verfügen wir über ausreichend Pulver, um die momentane Volatilität aktiv zu nutzen. Wir werden wie gewohnt unsere Setups sauber durchanalysieren – mit Blick auf Technik, Fundamentaldaten und Marktpsychologie.

Seit über 25 Jahren bin ich aktiv im Trading, und eines hat sich nie geändert: Wer in der Panik kühlen Kopf bewahrt, hat die besten Karten.

Bleiben Sie wachsam – aber gelassen.

Kommen Sie gut durch die neue Handelswoche!

Ihr

Carsten S. Stork

Performance DCX 

aktueller Indexstand: 101,47
Wochenperformance: -4,08%
Seit Jahresanfang: +3,61%



DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -15,17 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Silber-Futures verlieren deutlich – Ratio zu Gold auf Rekordhoch

Silber-Futures gerieten in dieser Woche massiv unter Druck. Der meistgehandelte Silberkontrakt fiel am Freitag auf 29,525 US-Dollar je Unze – der tiefste Stand seit September 2024. Auf Wochensicht ergibt sich ein Verlust von über 15 %. Hintergrund sind wachsende Sorgen um die globale Konjunktur und die Folgen der jüngsten Zollpolitik der USA.

Die Ankündigung weitreichender Importzölle durch Präsident Trump – 10 % Basiszoll auf alle Importe, zusätzlich höhere Raten auf China (54 %), EU (20 %), Japan (24 %) und Indien (27 %) – hat eine Verkaufswelle ausgelöst. China reagierte umgehend mit Gegenzöllen auf sämtliche US-Waren. Die Angst vor einer globalen Rezession lässt Investoren in sichere Häfen wie Staatsanleihen flüchten – zulasten von Industrie- und Edelmetallen.

Während Gold als klassischer „Safe Haven“ zuletzt ein neues Allzeithoch bei über $3.160 erreichte, leidet Silber unter seiner Doppelfunktion. Über die Hälfte der weltweiten Silbernachfrage entfällt auf industrielle Anwendungen wie Elektronik und Solar – Sektoren, die bei einer globalen Abschwächung besonders verwundbar sind. Der Gold-Silber-Ratio ist auf über 100 gestiegen.

Trotz des Abverkaufs könnten ETF-Zuflüsse und wachsende Erwartungen auf Zinssenkungen in den kommenden Monaten dem Silberpreis wieder Auftrieb geben. Sollte sich das makroökonomische Umfeld stabilisieren oder die Fed tatsächlich auf Rezessionssignale reagieren, könnte Silber überproportional profitieren – sowohl als Wertspeicher als auch als strategischer Rohstoff für die Energiewende.

FAZIT

Silber steht aktuell unter massivem Druck – getroffen von Zöllen und Rezessionssorgen. Doch genau in diesem Umfeld könnte sich mittelfristig eine Chance verbergen: Sollten die wirtschaftlichen Risiken geldpolitische Lockerungen erzwingen und ETF-Zuflüsse anhalten, dürfte Silber als hybrider Rohstoff – zwischen Industrie und Krisenmetall – wieder an Attraktivität gewinnen. Wer an ein Comeback industrieller Nachfrage glaubt, sieht hier nicht Schwäche, sondern günstige Einstiegskurse.


GOLD - LONG

Gold verliert auf Wochenbasis -1,98%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Gold-Future konsolidiert nach Rekordhoch – Handelskrieg dominiert Marktgeschehen

Nach einem starken Jahresauftakt hat der Gold-Future in den letzten beiden Handelstagen deutlich nachgegeben. Der Juni-Kontrakt fiel am Freitag um über 2,5 % auf 3.020 US-Dollar pro Unze, nachdem er am Dienstag mit 3.166 USD ein neues Allzeithoch markiert hatte. Auslöser für den Rückgang: Margin Calls, Gewinnmitnahmen und eine übergreifende Liquiditätskrise an den Märkten infolge der eskalierenden Handelsspannungen.

Der am Mittwoch angekündigte Zollhammer von US-Präsident Trump – 10 % Basistarif auf alle Importe und über 50 % auf chinesische Waren – hat eine globale Verkaufswelle ausgelöst. China reagierte mit einem Gegenzoll von 34 % auf sämtliche US-Exporte. Die Märkte befürchten eine nachhaltige Störung globaler Lieferketten sowie eine Kombination aus höherer Inflation und schwächerem Wachstum.

Gold konnte sich dem Abverkauf anderer Assets nicht entziehen, obwohl das Umfeld eigentlich stützen sollte: steigende Inflationsrisiken, volatile Aktienmärkte und Zinssenkungserwartungen sprechen mittelfristig für das Edelmetall. Kurzfristig wurde Gold aber als „Liquiditätsquelle“ genutzt – Investoren verkauften, um Verluste in anderen Märkten zu decken.

Auffällig ist der Anstieg der physischen Goldbestände in US-Lagerhäusern. Marktteilnehmer bereiten sich offenbar auf mögliche Lieferunterbrechungen vor – ein weiteres Indiz für das hohe Maß an Unsicherheit und Risikoaversion.

FAZIT

Trotz kurzfristiger Rücksetzer bleibt das fundamentale Umfeld für Gold intakt: geopolitische Spannungen, wachsende Inflationsrisiken und eine absehbar lockerere Geldpolitik sprechen mittelfristig für weiter steigende Preise. Sollte sich die Lage an den Aktien- und Kreditmärkten weiter zuspitzen, dürfte Gold erneut als sicherer Hafen gesucht sein. Der aktuelle Rückgang könnte sich im Nachhinein als gesunde Korrektur innerhalb eines intakten Aufwärtstrends erweisen.


SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Minus von -4,50%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Handelskrieg belastet US-Sojabohnenmarkt – Tarife drücken Preise, politische Unsicherheit wächst

Die US-Sojabohnenmärkte geraten stark unter Druck, nachdem sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China erneut verschärft hat. Washington hat am 2. April einen pauschalen Einfuhrzoll von 10 % auf alle Importe angekündigt, zusätzlich 34 % auf Waren aus China. Peking reagiert mit identischen Gegenzöllen – ab dem 10. April gelten auch für US-Agrarprodukte neue Abgaben.

Die Sojabohnen-Futures verloren am Freitag 3,31 % und fielen auf 9,77 je Bushel – den niedrigsten Stand seit Dezember. 

China hat bislang über 22 Millionen Tonnen US-Sojabohnen für das laufende Jahr gekauft. Doch Marktteilnehmer rechnen mit möglichen Stornierungen eines erheblichen Teils dieser Menge. 

Wie lange die neuen Handelszölle Bestand haben, ist völlig offen. Während einige Länder bereits Verhandlungen mit Washington aufnehmen, bleibt China bislang unnachgiebig. Für US-Farmer bedeutet das: enorme Planungsunsicherheit, fehlende politische Klarheit und keine Gewissheit über mögliche Unterstützungsprogramme.

FAZIT

Solange die Politik den Takt vorgibt, bleibt der Sojamarkt ein Spielball – mit hohem Risiko und wenig Planbarkeit. Sollten die Zölle nur temporär sein, könnte sich die Lage rasch entspannen. Bis dahin aber müssen wir mit großen Schwankungen rechnen – denn die Situation kann sich täglich ändern.


EUR/USD - LONG

EUR/USD gewinnt auf Wochenbasis +1,47%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



EUR/USD mit Perspektive – Divergierende Zinspolitik spricht für Euro-Stärke

Der Euro geriet im Zuge des eskalierenden Handelskonflikts zwischen den USA und China zunächst unter Druck, konnte aber auf Wochenbasis, gegenüber dem US-Dollar, rund 1,47% dazugewinnen. Im Währungspaar EUR/USD zeichnet sich ein Stimmungsumschwung ab – ausgelöst durch zunehmende Differenzen in der Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks.

Die implizite Einmonats-Volatilität des Euro stieg auf 10,45 % – ein Zwei-Jahreshoch. Institutionelle Händler sprechen von einem nervösen Marktumfeld, geprägt durch tägliche Schlagzeilen zu neuen Zöllen, politischen Reaktionen und konjunkturellen Risiken. 

Während die EZB in ihrer vorsichtigen Haltung verharrt, wächst in den USA der Druck auf die Federal Reserve, bald aktiv zu werden. Fed-Chef Jerome Powell betonte zwar, man wolle zunächst abwarten, doch die Märkte preisen bereits erste Zinssenkungen für den Sommer ein. Der geldpolitische Vorsprung der USA beginnt damit zu wanken – ein potenzieller Katalysator für Euro-Stärke.

Der Euro hat sich bislang im Bereich von 1,07 USD stabilisiert. Ein nachhaltiger Anstieg über die Marke von 1,10 USD würde technisch Rückenwind geben. Das nächste wichtige Ziel auf der Oberseite liegt bei 1,12 USD, wo sich mittelfristige Widerstände aus dem Herbst 2024 bündeln.

FAZIT

Die divergierende Zinspolitik deutet darauf hin, dass die US-Zinsen in den kommenden Monaten deutlich stärker fallen dürften als die in der Eurozone. In Kombination mit überverkauften Marktzuständen eröffnet das für den Euro weiteres Aufwärtspotenzial gegenüber dem US-Dollar. Die nächste kritische Marke nach oben liegt bei 1,12 – ein Ausbruch darüber könnte eine mittelfristige Trendwende bestätigen.


BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -5,12%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Baumwolle unter Druck – Zölle belasten, Vietnam stützt leicht

Die Baumwoll-Futures an der ICE schlossen die Woche mit deutlichen Verlusten. Insgesamt verzeichnete Baumwolle damit ein Wochenminus von knapp über  5 %, das maßgeblich durch geopolitische Spannungen und die Folgen des US-Handelskonflikts ausgelöst wurde.

Nach der Ankündigung von US-Präsident Trump, breite Importzölle einzuführen, konterte China mit einem Gegenzoll von 34 % auf alle US-Waren – inklusive Agrarrohstoffe wie Baumwolle. China gehört zu den wichtigsten Abnehmern von US-Baumwolle. Marktteilnehmer erwarten nun eine deutliche Umorientierung chinesischer Käufe in Richtung Brasilien.

Einen kurzfristigen Gegenimpuls lieferte Vietnam, das im Gegensatz zu China signalisiert hat, Zölle auf US-Waren vollständig streichen zu wollen. Dies half dem Baumwollpreis am Freitag dabei, sich von seinen Tagestiefs etwas zu lösen – eine nachhaltige Trendwende ist daraus jedoch bislang nicht abzuleiten.

CoT-Daten: Trendwende möglich?

Laut dem aktuellen Commitments of Traders Report reduzierten spekulative Marktteilnehmer ihre Netto-Short-Positionen per 1. April um mehr als 7.000 Kontrakte auf insgesamt 41.979. Diese Konstellation ist äußerst interessant – die Reduktion deutet darauf hin, dass ein Teil des Marktes mit einer möglichen Trendwende im Cotton Future rechnet. Bei gleichzeitiger Unterstützung durch Fundamentaldaten könnte dies ein frühes Signal für eine Stabilisierung oder gar Trendwende sein.

FAZIT

Netto-Short-Positionen deutet auf ein wachsendes Unbehagen unter spekulativen Marktteilnehmern hin, weiter auf fallende Preise zu setzen. Dieses Positionsverhalten könnte ein Frühindikator für eine bevorstehende Trendwende im Cotton Future sein – insbesondere, wenn es in den kommenden Wochen zu einer Stabilisierung bei Exporten oder fundamentalen Unterstützungsfaktoren wie Anbauflächen oder Wetter kommt. In einem überverkauften Marktumfeld sind taktische Long-Einstiege zunehmend eine Überlegung wert.


ORANGENSAFT (FOJC) - LONG

Orangensaft verliert auf Wochenbasis -4,13%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Orangensaft-Future unter Druck – spekulative Long-Positionen steigen wieder

Der Orangensaft-Future (FCOJ) setzte seine Korrektur in der vergangenen Woche fort und verlor nochmals über 4 %. Trotz der anhaltenden Schwäche zeigen sich erste Anzeichen für eine mögliche Stabilisierung – sowohl auf technischer als auch auf positionsbezogener Ebene.

Der Markt ist aktuell klar überverkauft: RSI, Stochastik und Momentum-Indikatoren befinden sich in extremen Zonen, was auf eine bevorstehende Gegenbewegung hindeutet. 

Trotz des Preisrückgangs bleibt das fundamentale Umfeld angespannt. Die jüngste USDA-Schätzung beziffert den Ernteausfall der Valencia-Orangen in Florida auf –38 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Versorgungslage bleibt somit strukturell eng, insbesondere bei qualitativ hochwertigem Saftrohstoff.

CoT-Daten: Long-Seite meldet sich zurück

Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung auf der spekulativen Seite: Laut aktuellen Commitments of Traders (CoT)-Daten nutzen erste Marktteilnehmer den Abverkauf, um ihre Long-Positionen gezielt wieder aufzubauen. Diese Rotation ist positiv zu werten, da sie signalisiert, dass institutionelle Investoren wieder Potenzial im Orangensaft-Future sehen.

FAZIT

Der Orangensaft-Future steht weiterhin stark unter Druck, notiert jedoch inzwischen in einem technisch überverkauften Bereich. Die fundamentale Knappheit spricht für eine Stabilisierung – kurzfristig bleibt das Umfeld jedoch fragil.

Wir halten an unserem Risikomanagement fest, erkennen aber auch das Potenzial für eine technische Gegenbewegung. Sollte sich der Markt auf dem aktuellen Niveau fangen, könnte dies die Basis für einen Rebound bilden. Ein Durchbruch unter das Stop-Niveau würde hingegen eine Positionsauflösung notwendig machen.

Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Minus von -14,37%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Die Lagerbestände an der LME fallen weiter: aktuell bei 210.800t (letzte Woche: 212.925t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.

Handelskonflikt schürt Rezessionsangst

Die Kupferpreise an der CME standen in der vergangenen Woche massiv unter Druck. Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von 14,37%. Auslöser sind wachsende Sorgen über eine globale Abschwächung der Industriekonjunktur, ausgelöst durch neue US-Zölle und die angekündigten Gegenmaßnahmen wichtiger Handelspartner.

Präsident Trump hatte Anfang April pauschale Importzölle von 10 % verkündet, zusätzlich zu deutlich höheren Abgaben für Länder mit hoher Kupfernachfrage: 54 % auf Importe aus China, 20 % aus der EU, 24 % aus Japan und 27 % aus Indien. Zwar bleibt Kupfer bislang von direkten Zöllen verschont – die Zölle gelten vorerst nicht für strategische Rohstoffe wie Kupfer, Gold oder Energie –, doch die Marktteilnehmer fürchten, dass indirekte Auswirkungen auf Industrieproduktion und Investitionen den Bedarf nach Kupfer dämpfen könnten.

Kupfer war Ende März auf ein Rekordhoch von $5,20 gestiegen, getrieben durch Spekulationen über mögliche rohstoffspezifische Zölle. Diese Sorgen wurden zunächst entkräftet, nachdem das Weiße Haus klarstellte, dass Kupfer von der aktuellen Tarifrunde ausgenommen ist. Doch die Kurserholung blieb aus – zu groß sind die makroökonomischen Risiken, die sich aus einem eskalierenden Handelsstreit ergeben könnten. Hinzu kommt Chinas Ankündigung, nicht nur Gegenzölle zu verhängen, sondern auch Exportkontrollen auf seltene Erden zu verschärfen – ein potenzieller Belastungsfaktor für globale Lieferketten.

Trotz des deutlichen Rückgangs in den letzten Wochen liegt Kupfer seit Jahresanfang noch rund 9,02 % im Plus.

FAZIT

Trotz der nervösen Marktreaktionen und des geopolitischen Lärms bleibt das strukturelle Umfeld für Kupfer positiv. Der Rohstoff bleibt zentral für globale Megatrends wie Energiewende, Elektromobilität und Infrastrukturmodernisierung. Solange Kupfer selbst nicht direkt von Zöllen betroffen ist, dürfte der Rücksetzer eher temporär sein. Für mich bietet das aktuelle Niveau eher Einstiegskurse als Anlass zur Sorge.


WTI Crude-Oil  - Short

WTI Crude-Oil verliert auf Wochenbasis -10,19%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



WTI Crude Oil Future stürzt ab – Handelskrieg und Nachfragesorgen dominieren

Der WTI-Rohöl-Future erlebte eine der schwächsten Wochen seit Jahren. Auf Wochensicht verlor der Future fast 11 %.

Auslöser der Abwärtsbewegung war die Eskalation im globalen Handelskonflikt: Nachdem US-Präsident Trump pauschale Importzölle angekündigt hatte, konterte China mit einem Gegenzoll von 34 % auf alle US-Güter. Auch wenn Energieprodukte von den Zöllen ausgenommen sind, trifft die Sorge um eine globale Konjunkturverlangsamung insbesondere die Ölnachfrage.

Erschwerend kommt hinzu, dass OPEC+ eine beschleunigte Produktionsausweitung angekündigt hat. Bereits im Mai sollen 411.000 Barrel pro Tag zusätzlich gefördert werden. Die Aussicht auf ein wachsendes Überangebot bei gleichzeitig schwächerer Nachfrage setzt die Preise zusätzlich unter Druck.

Der WTI-Future notiert aktuell knapp über der psychologisch und charttechnisch wichtigen Marke von 60 US-Dollar. Sollte dieses Niveau unterschritten werden, wäre mit einem weiteren beschleunigten Abverkauf zu rechnen, da unterhalb dieser Zone nur noch schwache Unterstützungsbereiche liegen.

Zwar gibt es vereinzelte stützende Faktoren wie geopolitische Spannungen im Nahen Osten oder potenzielle US-Sanktionen gegen russische und iranische Ölexporte, doch sie konnten den Verkaufsdruck bislang nicht kompensieren. Auch der zwischenzeitlich starke US-Dollar wirkt belastend für Rohstoffpreise in Dollar.Fazit:

Trotz geopolitischer Spannungen und rückläufiger US-Lagerbestände mehren sich die Anzeichen für eine nachlassende Preisdynamik beim WTI-Future. Die schwächeren Wirtschaftsdaten aus den USA, rückläufige Nachfrage aus China und die geplante Angebotsausweitung der OPEC+ belasten den Markt zunehmend.

FAZIT

Der WTI-Future steht unter massivem Druck durch makroökonomische Unsicherheit, Nachfragesorgen und ein wachsendes Angebot. Mit dem Bruch der 60-Dollar-Marke droht ein weiterer Abverkauf. Erst eine Beruhigung im Handelskonflikt oder klare Angebotskürzungen könnten das Marktbild nachhaltig drehen. Bis dahin bleibt der Markt anfällig – mit hoher Volatilität und Abwärtsrisiken.





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