Die Sojabohnen-Futures an der Chicago Board of Trade (CBOT) haben sich am Freitag leicht nach oben bewegt und erreichten den zweiten monatlichen Anstieg in Folge. Haupttreiber für die Kursgewinne ist die anhaltende Trockenheit in Argentinien, einem der weltweit wichtigsten Sojabohnen-Exporteure.
Die anhaltende Trockenheit in Argentinien sorgt für Sorgen um die Ernteerträge und stützt damit die Preise für Sojabohnen und Mais. Enttäuschende Niederschläge und eine anhaltend trockene Wetterprognose für die kommenden Wochen verstärken diese Bedenken. Sollte sich die Dürre fortsetzen, könnte dies das weltweite Sojaangebot weiter verknappen.
Ein entscheidender Faktor für die Marktbewegungen waren Spekulationen über neue Zölle, die die Regierung von Donald Trump gegen Kanada und Mexiko ab dem 1. März 2025 einführen könnte. Während die ersten Meldungen darüber Druck auf die Mais- und Sojabohnen-Futures ausübten, erlebten die Sojaöl-Futures eine Erholung, nachdem das Weiße Haus bestätigte, dass die USA am Samstag Zölle von 25 % auf Kanada und Mexiko sowie 10 % auf China verhängen werden.
Die aktuelle Marktlage bietet ein solides Fundament für weiter steigende Sojabohnenpreise. Die anhaltende Trockenheit in Argentinien, einem der weltweit wichtigsten Exporteure, sorgt für Ernteausfälle und eine Verknappung des Angebots, was die Preise stützt. Sollten sich die Wetterprognosen bestätigen und die Trockenperiode anhalten, könnte dies den Markt weiter nach oben treiben.
Obwohl kurzfristige Unsicherheiten durch mögliche Handelszölle bestehen, könnte eine Eskalation im Handelskonflikt die Nachfrage nach südamerikanischen Sojabohnen noch weiter verschärfen, was den globalen Markt weiter verengen würde.
Der EUR/USD-Wechselkurs stand am Freitag im Zeichen hoher Volatilität. Während der Euro zunächst gegenüber dem Dollar zulegen konnte, drehte sich das Bild im Tagesverlauf, als das Weiße Haus die neuen US-Zölle gegen Kanada und Mexiko für den 1. Februar bestätigte. Infolgedessen sprang der US-Dollar-Index (DXY) deutlich nach oben, während der Euro an Boden verlor.
Der EUR/USD-Wechselkurs hat zuletzt unter der Dollar-Stärke gelitten, doch es gibt zunehmend Anzeichen dafür, dass sich die Rahmenbedingungen für den Euro verbessern könnten. US-Präsident Donald Trump hat mehrfach deutlich gemacht, dass er einen schwächeren Dollar anstrebt, um die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu steigern. In Kombination mit der bevorstehenden geldpolitischen Wende in den USA könnte dies dem Euro in den kommenden Monaten erheblichen Rückenwind verleihen.
Trump und die US-Währung: Ein schwacher Dollar als politisches Ziel
Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump regelmäßig die US-Notenbank Fed unter Druck gesetzt, die Geldpolitik zu lockern und den Dollar zu schwächen. Auch jetzt zeigt sich, dass der Präsident eine zu starke US-Währung als Problem für die heimische Wirtschaft ansieht.
Trumps jüngste Handelszölle könnten sich letztlich als bärisch für den Dollar erweisen, da sie die US-Inflation erhöhen und die Wirtschaft bremsen könnten. Gleichzeitig gibt es Spekulationen, dass Trump im Wahljahr 2025 verstärkt Maßnahmen ergreifen wird, um die US-Währung gezielt abzuwerten, etwa durch:
✅ Direkte Kritik an der Fed, um Zinssenkungen zu forcieren
✅ Zölle und protektionistische Maßnahmen, die Handelsungleichgewichte verstärken
✅ Steuersenkungen oder Konjunkturprogramme, die das Defizit ausweiten und das Vertrauen in den Dollar schmälern
Zinswende in den USA – die Fed wird 2025 lockern
Die geldpolitischen Signale aus den USA deuten darauf hin, dass die US-Notenbank (Fed) in diesem Jahr die Zinsen senken wird, während die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik vorsichtiger anpasst.
🔸 Fed-Signale für Zinssenkungen: Mehrere Fed-Mitglieder haben bereits betont, dass weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 möglich sind. Sollte die US-Wirtschaft schwächer werden, könnte die Fed aggressiver lockern als der Markt derzeit erwartet.
🔸 Inflation bleibt stabil: Der PCE-Inflationsindex lag zuletzt bei 2,6 %, während die Kerninflation bei 2,8 % verharrte. Damit liegt die Inflation weiter über dem Fed-Ziel, doch der Trend zeigt nach unten – ein Argument für frühere Zinssenkungen.
🔸 Kapitalflüsse aus den USA: Wenn die Fed mit Zinssenkungen beginnt, könnte Kapital aus dem überhitzten US-Anleihemarkt abfließen, was den Dollar weiter unter Druck setzen würde.
Euro mit Erholungspotenzial – robuste Wirtschaft und stabilere Zinsstrategie
Während der Fokus oft auf einer lockeren Geldpolitik der EZB liegt, gibt es zunehmend positive Signale für den Euro:
• Wirtschaftliche Stabilisierung: Die Eurozone hat sich 2024 besser als erwartet entwickelt. Deutschland zeigt erste Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung, während Länder wie Frankreich und Spanien weiterhin Wachstum verzeichnen.
•Inflation auf Kurs: Während die Inflation in den USA noch immer ein Problem ist, nähert sich die Inflation in der Eurozone bereits dem EZB-Ziel von 2 %. Dies gibt der EZB mehr Spielraum, Zinssenkungen hinauszuzögern – ein potenziell bullisches Signal für den Euro.
•Zinspolitik der EZB bleibt defensiv: EZB-Vertreter haben mehrfach betont, dass weitere Zinssenkungen behutsam erfolgen werden, insbesondere wenn die US-Inflation hoch bleibt und die Fed schneller senken muss.
Fazit: Trumps Politik und Fed-Zinssenkungen sprechen für einen stärkeren Euro
Die Kombination aus Trumps Wunsch nach einem schwächeren Dollar, der bevorstehenden Fed-Zinswende und der robusteren EZB-Politik deutet darauf hin, dass der EUR/USD in den kommenden Monaten Potenzial für eine Aufwärtsbewegung hat. Sollte Trump tatsächlich Maßnahmen ergreifen, um die US-Währung zu schwächen, könnte der Euro deutlich profitieren.
Langfristig könnte der EUR/USD wieder in Richtung 1,12 bis 1,15 USD steigen, sobald sich die US-Zinspolitik lockert und sich die Handelsdynamik verschiebt.