Trade Update 02.03.2025

02.03.25 10:57 AM - Von Mitarbeiter

TRADE UPDATE DCX:
03. März 2025


Die geopolitische Unsicherheit nahm nach dem ergebnislosen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weiter zu. Anstatt Fortschritte in Richtung eines Friedensabkommens zu erzielen, endete das Treffen abrupt und hinterließ offene Fragen zur weiteren US-Ukraine-Strategie. Dies sorgt für Unsicherheit an den Märkten, da ein rasches Ende des Krieges mit Russland weiterhin unwahrscheinlich erscheint.

Zusätzlich haben die geplanten US-Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China erhebliche Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und damit auf Rohstoffmärkte. Die steigende Unsicherheit über deren Auswirkungen auf die Inflation könnte die Geldpolitik der Federal Reserve beeinflussen.

Die bevorstehende Woche bringt mehrere wichtige Wirtschaftsdaten, darunter neue Inflationsindikatoren und Arbeitsmarktzahlen. Diese Daten werden entscheidend sein, um die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank besser einzuschätzen. Die Märkte rechnen weiterhin mit einer möglichen Zinssenkung im Juni, doch Unsicherheiten über den genauen Zeitpunkt halten die Volatilität hoch.

Gold verzeichnete nach starkem Anstieg in den Vorwochen eine Korrektur. Ein fester US-Dollar und Abflüsse spekulativer Gelder aus den Terminmärkten verstärkten den Verkaufsdruck. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Gold als Absicherung gegen geopolitische Risiken langfristig hoch.

Silber folgte dem Abwärtstrend, belastet durch eine Zunahme des Angebots und schwächere Investmentnachfrage. Dennoch bleibt die industrielle Nachfrage durch die Solar- und Elektronikbranche ein stabilisierender Faktor.

Kupfer zeigte eine uneinheitliche Entwicklung, belastet durch die Unsicherheit über neue US-Zölle auf Kupferimporte. Während diese Zölle die Preise kurzfristig belasten, bleibt China als zyklischer Käufer im ersten und zweiten Quartal ein wichtiger Stützpfeiler des Marktes. Langfristig sorgen die Energiewende und Infrastrukturprojekte weltweit für eine stabile Nachfrage.

Palladium blieb ebenfalls unter Druck, da die geplanten US-Autozölle die Fahrzeugproduktion und damit die Nachfrage nach dem Metall belasten könnten. Dennoch bleibt die langfristige Nutzung in Hybridfahrzeugen ein wichtiger Faktor für eine zukünftige Stabilisierung.

Baumwolle stand besonders unter Druck, da Exportzahlen hinter den Erwartungen zurückblieben, was die Schwäche zusätzlich verstärkte. Die Marktteilnehmer achten nun auf eine mögliche technische Erholung, sollte es zu einer Eindeckung der Short-Positionen kommen.

Auch Orangensaft erlitt starke Verluste, nachdem spekulative Investoren aus ihren Positionen ausgestiegen waren. Die schwächere Exportnachfrage aus Florida verstärkte den Preisrückgang. Dennoch bleibt das fundamentale Angebot begrenzt, da Krankheiten und Wetterprobleme die Produktion weiter beeinträchtigen.

FAZIT

Die kommenden Tage werden entscheidend für die weitere Marktentwicklung. Inflations- und Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie neue Einschätzungen zur globalen Konjunktur werden wesentliche Impulse liefern.

Die Märkte bleiben volatil, doch in vielen Rohstoffsektoren gibt es überverkaufte Bereiche, die Chancen auf eine technische Erholung bieten. Besonders in Baumwolle, Orangensaft und Palladium könnte eine Stabilisierung eintreten, sobald spekulative Händler ihre Positionen anpassen.

Gold bleibt langfristig gut unterstützt, während Kupfer von Chinas saisonaler Nachfrage profitieren dürfte. Entscheidend wird sein, wie sich die geldpolitischen Erwartungen in den nächsten Wochen entwickeln und ob die geopolitischen Spannungen weiter eskalieren oder sich erste Entspannungssignale abzeichnen

Aktuell sind wir mit fast 50 % unseres Kapitals im Rohstoffmarkt investiert, halten jedoch bewusst Cash-Reserven bereit, um flexibel auf neue Trading-Opportunitäten reagieren zu können.

Die Volatilität an den Märkten wird weiter hoch bleiben!


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 101,13

Wochenperformance: -1,72%
Seit Jahresanfang: +3,25%



DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -4,42%.

Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart



Letzte Woche verzeichneten die Silber-Futures einen deutlichen Preisrückgang. Der Preis fiel unter 32 US-Dollar pro Unze, was einem wöchentlichen Minus von nahezu 4,5 % entspricht. 

Die Nachfrage nach Silber zeigte Schwächen, insbesondere im Investmentbereich. Im Januar 2025 sanken die Käufe von US-Silbermünzen im Jahresvergleich um 27 % auf 3,5 Millionen Unzen, den niedrigsten Januar-Wert seit 2018. Gleichzeitig meldete die Hecla Mining Company, der größte US-Silberproduzent, für 2024 einen Produktionsanstieg von 13 % auf 16,2 Millionen Unzen, die zweithöchste Jahresproduktion in der 134-jährigen Firmengeschichte. Dieses erhöhte Angebot übte zusätzlichen Druck auf die Silberpreise aus.

Ein fester US-Dollar belastete den Silberpreis weiter, da ein starker Dollar Rohstoffe für Investoren außerhalb der USA teurer macht. Zudem zeigte der jüngste PCE-Bericht, dass die US-PCE-Preise um 0,3 % gegenüber dem Vormonat und um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr stiegen, während die Konsumausgaben unerwartet um 0,2 % fielen und die Einkommen um 0,9 % zunahmen. Diese gemischten Wirtschaftsdaten verstärkten die Unsicherheit über die zukünftige Nachfrage nach Edelmetallen wie Silber.

Präsident Donald Trump bestätigte, dass ab dem 4. März 25 % Zölle auf mexikanische und kanadische Waren sowie zusätzliche 10 % Zölle auf chinesische Importe in Kraft treten werden. Diese Maßnahmen schürten Ängste vor einem globalen Handelskonflikt, der die industrielle Nachfrage nach Silber beeinträchtigen könnte, da Silber in vielen industriellen Anwendungen verwendet wird.

FAZIT

Silber bleibt fundamental stark unterstützt. Die industrielle Nachfrage, insbesondere aus der Solar- und Elektronikbranche, wächst kontinuierlich. Geopolitische Unsicherheiten und eine mögliche Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank dürften die Attraktivität von Silber als sicheren Hafen steigern. Zudem sorgen steigende Produktionskosten und begrenzte Neuinvestitionen im Bergbau für ein verknapptes Angebot, das den Preis mittelfristig antreiben kann. Eine Rückkehr über die 32–33 USD-Marke ist gut möglich.


GOLD - LONG

Gold verliert auf Wochenbasis -2,81%

Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart



Die Gold-Futures erlebten eine turbulente Woche mit einem Wochenverlust von 2,81 %, dem stärksten Rückgang seit November 2024. Die jüngste Korrektur setzte sich am Freitag fort.

Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang ist die Stärke des US-Dollars, der nach den neuesten US-Inflationsdaten weiter zulegen konnte. Der US-Dollar-Index (DXY) stieg auf 107,5 Punkte, was Gold für ausländische Investoren teurer macht und somit die Nachfrage dämpft.

Die persönlichen Konsumausgaben (PCE), der bevorzugte Inflationsindikator der US-Notenbank (Fed), stiegen im Januar um 2,5 % auf Jahresbasis, was den Erwartungen entsprach. Die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) lag bei 2,6 %, ebenfalls ein Rückgang gegenüber den 2,9 % im Dezember. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Fed keine kurzfristige Zinsänderung plant, was den Dollar weiter stärkt und den Goldpreis belastet.

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Daten sorgt die Handelspolitik der Trump-Regierung für Unsicherheit. Die angekündigten 25 % Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie eine Erhöhung der China-Zölle auf 20 % könnten die Inflation anheizen.

Paradoxerweise sollte eine steigende Unsicherheit die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen stützen. Doch derzeit scheinen institutionelle Anleger Gewinne mitzunehmen und Positionen zu liquidieren, was den Preis kurzfristig drückt.

FAZIT

Trotz der aktuellen Korrektur bleibt Gold fundamental stark unterstützt. Die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten, steigende Staatsausgaben und mögliche Zinssenkungen der Fed im weiteren Jahresverlauf bieten Potenzial für eine Erholung.

Sobald sich der Verkaufsdruck durch spekulative Positionen legt, dürfte Gold wieder Aufwärtsmomentum gewinnen. Die 3.000-USD-Marke bleibt ein realistisches Ziel, da wirtschaftliche Unsicherheiten und Inflationsängste langfristig die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen stützen.


SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Minus von -2,94%

Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart



Eine schwache Woche für die Sojabohnen. 

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostiziert, dass die Anbaufläche für Sojabohnen in der kommenden Saison auf 84 Millionen Acres sinken wird. Dies wäre ein Rückgang gegenüber den 87,1 Millionen Acres im Jahr 2024/25. Gleichzeitig sollen die Endbestände auf 320 Millionen Bushels sinken, was ebenfalls unter den 380 Millionen Bushels des Vorjahres liegt.

Der Rückgang der Anbauflächen ist hauptsächlich auf höhere Preise für Mais und Weizen zurückzuführen, die Landwirte dazu veranlassen, auf diese profitableren Kulturen umzusteigen. Dies könnte langfristig zu einem knapperen Angebot an Sojabohnen führen und die Preise stützen.

Die Märkte bleiben angespannt, da die Trump-Regierung neue Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China ab dem 4. März 2025 verhängen will. Zwar gab es Spekulationen über eine erneute Verzögerung der Maßnahmen bis zum 2. April, jedoch bekräftigte Präsident Trump zuletzt, dass die Zölle wie geplant umgesetzt werden.

Da China einer der größten Importeure von US-Sojabohnen ist, könnten sich diese Maßnahmen negativ auf die Exportnachfrage auswirken. Historisch gesehen haben Zölle und Handelskonflikte die US-Agrarmärkte stark belastet, da China in der Vergangenheit als Reaktion auf US-Zölle seine Sojaimporte aus den USA reduziert und sich vermehrt Brasilien zugewandt hat.

Die wöchentlichen Exportverkäufe für Sojabohnen zeigen eine weniger negative Entwicklung als bei Mais und Weizen. Die Sojaexporte sanken um 14 % gegenüber der Vorwoche, lagen jedoch im erwarteten Bereich und sogar 10 % über dem Vier-Wochen-Durchschnitt.

Im Gegensatz dazu verzeichneten Mais- und Weizenexporte stärkere Rückgänge, was darauf hindeutet, dass Sojabohnen aktuell robuster auf den internationalen Märkten gefragt sind.

Die Sorge um witterungsbedingte Ernteausfälle hat in den letzten Wochen etwas nachgelassen. Verbesserte Wachstumsbedingungen in Südamerika sowie das Ende der Kälteperioden in den USA und Russland haben die Befürchtungen über ein knapperes Angebot reduziert.

Trotzdem bleibt die Bodenfeuchte in den zentralen US-Plains und im östlichen Mittleren Westen begrenzt, was potenzielle Risiken für die kommenden Monate birgt.

FAZIT

Während sich die Sojabohnen-Futures nach den jüngsten Verlusten etwas stabilisiert haben, bleiben die Handelskonflikte, Anbauschätzungen und Exportzahlen die wichtigsten Marktfaktoren. Die Entscheidung der US-Landwirte, weniger Sojabohnen anzubauen, könnte mittelfristig zu einem knapperen Angebot führen und die Preise stützen.

Gleichzeitig bleibt die Handelspolitik eine große Unbekannte, insbesondere die Auswirkungen der geplanten US-Zölle auf China. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich die Nachfrage aus Übersee trotz politischer Unsicherheiten stabil halten kann oder ob weitere Marktkorrekturen bevorstehen.


EUR/USD - LONG

EUR/USD verliert auf Wochenbasis -0,92%

Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart



Der Euro (EUR/USD) musste am Freitag Verluste hinnehmen, nachdem das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scheiterte. Die Hoffnung auf Fortschritte in einem möglichen Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine wurde zunichte gemacht, was zu neuer Unsicherheit an den Finanzmärkten führte.

Während das Treffen ursprünglich darauf abzielte, die US-Unterstützung für die Ukraine zu festigen, endete es stattdessen in einem verbalen Schlagabtausch. Selenskyj verließ das Weiße Haus vorzeitig, ohne eine Vereinbarung über die gemeinsame Entwicklung natürlicher Ressourcen zu unterzeichnen. Dies ließ die Märkte zweifeln, ob es in naher Zukunft überhaupt zu einer diplomatischen Lösung des Krieges mit Russland kommen könnte.

In der Folge fiel der EUR/USD auf 1,0359 USD, den niedrigsten Stand seit dem 12. Februar, bevor er sich leicht auf 1,0367 USD erholte. Damit setzte der Euro seinen monatelangen Abwärtstrend fort, nachdem er im September noch ein Einjahreshoch erreicht hatte.

Während der Euro schwächelte, konnte der US-Dollar zulegen. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Währungskorb misst, stieg um 0,23 % auf 107,61 Punkte. Die Märkte reagierten auf neue US-Inflationsdaten, die eine monatliche Teuerung von 0,3 % und eine jährliche Inflationsrate von 2,5 % zeigten – exakt im Rahmen der Erwartungen.

Trotz der stabilen Inflation sorgte ein unerwarteter Rückgang der Konsumausgaben um 0,2 % für gemischte Signale. Während einige Analysten dies als kurzfristige Schwäche werten, könnten anhaltend schlechte Verbraucherdaten die Zinssenkungserwartungen für die US-Notenbank (Fed) weiter anheizen.

Aktuell gehen die Märkte mit 79,1 % Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Fed auf ihrer Juni-Sitzung die Zinsen um mindestens 25 Basispunkte senken wird. Dies könnte den Dollar mittelfristig schwächen und dem Euro Auftrieb geben.

Neben der Ukraine-Krise verstärkten auch die geplanten US-Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China die Unsicherheit an den Märkten. Trump bestätigte, dass diese ab 4. März in Kraft treten sollen, was globale Handelsströme beeinflussen könnte.


FAZIT

Trotz der aktuellen Schwäche bleibt der Euro mittelfristig mit Aufwärtspotenzial. Sollte die US-Notenbank (Fed) im Juni tatsächlich die Zinsen senken, würde dies den Dollar schwächen und den EUR/USD stützen.

Zudem könnte eine Stabilisierung der geopolitischen Lage oder eine Erholung der europäischen Wirtschaft die Nachfrage nach dem Euro wieder erhöhen. Die aktuelle Schwächephase bietet Chancen für eine Erholung, insbesondere wenn sich die Markterwartungen zu US-Zinssenkungen weiter verstärken.


BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -3,11%

Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart



Die Baumwoll-Futures haben in der vergangenen Woche deutliche Verluste verzeichnet. Der Mai-Kontrakt fiel um 3,1 %, während sich der März- und Juli-Kontrakt ebenfalls schwächer zeigten. 

Die jüngsten US-Exportdaten zeigen eine schwächere Nachfrage nach Baumwolle. In der Woche bis zum 20. Februar wurden 166.875 Running Bales (RB) verkauft, ein 7-Wochen-Tief und 46,6 % weniger als in der Vorwoche. Besonders China, einer der größten Käufer, nahm mit 31.100 RB weniger Baumwolle ab als erwartet.

Die tatsächlichen Exportlieferungen lagen bei 267.538 RB, ebenfalls ein Rückgang im Vergleich zur Vorwoche. Insgesamt liegen die US-Baumwollexporte um 8 % unter dem Vorjahresniveau und haben bisher 93 % der USDA-Prognose für die Saison erreicht.

Die Entwicklung der Baumwoll-Futures wird zudem durch externe Märkte beeinflusst. Der US-Dollar-Index stieg zuletzt, was US-Exporte verteuert und die internationale Nachfrage dämpft. Gleichzeitig blieben die Rohölpreise volatil, was Baumwollproduzenten beeinflussen könnte, da die Herstellung von synthetischen Fasern aus Erdöl mit den Baumwollpreisen konkurriert.

FAZIT

Baumwolle bleibt fundamental gut unterstützt. Die steigende globale Nachfrage, insbesondere aus China und Vietnam, stabilisiert den Markt.

Spekulative Händler haben massive Short-Positionen aufgebaut, die sie schließen müssen. Diese Bewegung sorgt für Aufwärtsdruck und kann eine Erholungsrallye auslösen. Baumwolle notiert auf einem attraktiven Niveau und hat das Potenzial für eine starke Gegenbewegung.

ORANGENSAFT (FOJC) - LONG

Orangensaft verliert auf Wochenbasis -2,48%

Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart



Die Futures für gefrorenes Orangensaftkonzentrat (FOJC) haben im Februar einen dramatischen Preisverfall erlebt. Der Kontrakt, der zu Jahresbeginn noch bei 4,75 US-Dollar pro Pfund notierte, fiel zuletzt unter die 3,00-Dollar-Marke und damit um nahezu 40 % im Monatsverlauf. Seit dem Rekordhoch von 5,48 USD im Dezember 2024 beträgt der Gesamtverlust sogar 46 %.

In den letzten Jahren war der Orangensaftmarkt stark von spekulativen Investitionen geprägt. Hedgefonds und andere große Marktteilnehmer hatten darauf gewettet, dass die Preise weiter steigen würden, nachdem die Produktion in Florida und Brasilien durch Krankheiten und ungünstige Wetterbedingungen beeinträchtigt wurde.

Neben der spekulativen Kapitalflucht spielt auch die schwächere Exportnachfrage eine Rolle. Das Florida Department of Citrus berichtet, dass die Orangensaft-Exporte aus Florida in dieser Saison um fast 50 % gesunken sind. Diese Entwicklung hat den Markt zusätzlich unter Druck gesetzt, da weniger internationale Käufer auf die US-Ware zurückgreifen.

Trotz des Preisverfalls hat sich die Lage im Orangenanbau nicht verbessert. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostiziert für die laufende Saison einen Rückgang der Valencia-Orangenproduktion um 25 % im Vergleich zum Vorjahr. In Florida, wo die Zitrusindustrie durch die Greening-Krankheit und zunehmende Flächenverluste betroffen ist, könnte die Ernte sogar 38 % kleiner ausfallen.


FAZIT
Die starken Verluste der Orangensaft-Futures haben den Markt in eine überverkaufte Zone gedrückt. Trotz der spekulativen Verkäufe bleibt das fundamentale Angebot knapp, da die US-Orangenernte weiterhin sinkt und Produktionsausfälle in Florida die Versorgung belasten.

Mit nachlassendem Verkaufsdruck der Hedgefonds steht eine Erholung bevor. Die begrenzte Produktion und eine Stabilisierung der Exportnachfrage werden den Markt stützen. Ein Anstieg über 3,50 USD pro Pfund rückt näher.


KAKAO - LONG

Kakao verliert auf Wochenbasis -3,29%

Die letzte Woche im 10-Minuten-Chart



Die Kakao-Futures haben sich nach ihrem jüngsten starken Preisverfall wieder leicht erholt. Nach einem Rückgang auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief konnte sich der Markt in den letzten beiden Sitzungen stabilisieren. Die Erholung wird von Nachschubängsten aus Westafrika und einer angespannten globalen Versorgungslage gestützt, während auf der anderen Seite eine schwächelnde Nachfrage den Markt belastet.

In Ghana, dem zweitgrößten Kakaoproduzenten der Welt, wurde die Ernteprognose für die Saison 2024/25 erneut gesenkt, nachdem bereits im Dezember ein Rückgang angekündigt wurde. Auch die Kakaobestände in US-Häfen haben sich über die letzten eineinhalb Jahre deutlich reduziert und erreichten im Januar ein 21-Jahres-Tief. Zwar haben sich die Lagerbestände in den letzten Wochen leicht erholt, doch sie bleiben auf einem niedrigen Niveau, was langfristig preisstabilisierend wirkt.

In der Elfenbeinküste, dem weltweit größten Kakaoproduzenten, verlangsamt sich der Exportfluss. Während die Gesamtexporte seit Oktober um 17 % über dem Vorjahr liegen, hat sich das Wachstum zuletzt deutlich abgeschwächt. Dies deutet darauf hin, dass das Marktangebot künftig knapper werden könnte.

Trotz der Angebotsengpässe bleibt die Nachfrageseite ein großes Problem. Mehrere große Schokoladenhersteller wie Hershey und Mondelez haben gewarnt, dass die steigenden Kakaopreise den Konsum belasten. Mondelez-Manager erklärten zuletzt, dass vor allem in Nordamerika die Kakao-Nachfrage sinkt, während Hershey aufgrund der hohen Kosten begonnen hat, Rezepturen zu verändern und Kakao durch alternative Zutaten zu ersetzen.

Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Quartalsberichten der großen Kakaoverarbeiter wider:

•Die europäischen Kakaovermahlungen fielen im letzten Quartal auf den niedrigsten Stand seit über vier Jahren.

•In Asien und Nordamerika sind die Vermahlungen ebenfalls rückläufig.

Die Sorge, dass steigende Schokoladenpreise die Verbrauchernachfrage dauerhaft dämpfen könnten, bleibt bestehen.

FAZIT

Die knappe globale Versorgung bleibt ein starker Stützpfeiler für den Kakaomarkt. Sinkende Ernteprognosen in Ghana, eine verlangsamte Exportdynamik in der Elfenbeinküste und historisch niedrige Lagerbestände in den USA sprechen für weiterhin hohe Preise.

Trotz kurzfristiger Nachfragesorgen bleibt die fundamentale Marktlage bullisch, da das weltweite Kakaoangebot langfristig begrenzt bleibt. Sollte sich die Verbrauchernachfrage stabilisieren, dürfte Kakao weiter Aufwärtspotenzial haben.




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