Die starken Verluste der Orangensaft-Futures haben den Markt in eine überverkaufte Zone gedrückt. Trotz der spekulativen Verkäufe bleibt das fundamentale Angebot knapp, da die US-Orangenernte weiterhin sinkt und Produktionsausfälle in Florida die Versorgung belasten.
Mit nachlassendem Verkaufsdruck der Hedgefonds steht eine Erholung bevor. Die begrenzte Produktion und eine Stabilisierung der Exportnachfrage werden den Markt stützen. Ein Anstieg über 3,50 USD pro Pfund rückt näher.
Die Kakao-Futures haben sich nach ihrem jüngsten starken Preisverfall wieder leicht erholt. Nach einem Rückgang auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief konnte sich der Markt in den letzten beiden Sitzungen stabilisieren. Die Erholung wird von Nachschubängsten aus Westafrika und einer angespannten globalen Versorgungslage gestützt, während auf der anderen Seite eine schwächelnde Nachfrage den Markt belastet.
In Ghana, dem zweitgrößten Kakaoproduzenten der Welt, wurde die Ernteprognose für die Saison 2024/25 erneut gesenkt, nachdem bereits im Dezember ein Rückgang angekündigt wurde. Auch die Kakaobestände in US-Häfen haben sich über die letzten eineinhalb Jahre deutlich reduziert und erreichten im Januar ein 21-Jahres-Tief. Zwar haben sich die Lagerbestände in den letzten Wochen leicht erholt, doch sie bleiben auf einem niedrigen Niveau, was langfristig preisstabilisierend wirkt.
In der Elfenbeinküste, dem weltweit größten Kakaoproduzenten, verlangsamt sich der Exportfluss. Während die Gesamtexporte seit Oktober um 17 % über dem Vorjahr liegen, hat sich das Wachstum zuletzt deutlich abgeschwächt. Dies deutet darauf hin, dass das Marktangebot künftig knapper werden könnte.
Trotz der Angebotsengpässe bleibt die Nachfrageseite ein großes Problem. Mehrere große Schokoladenhersteller wie Hershey und Mondelez haben gewarnt, dass die steigenden Kakaopreise den Konsum belasten. Mondelez-Manager erklärten zuletzt, dass vor allem in Nordamerika die Kakao-Nachfrage sinkt, während Hershey aufgrund der hohen Kosten begonnen hat, Rezepturen zu verändern und Kakao durch alternative Zutaten zu ersetzen.
Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Quartalsberichten der großen Kakaoverarbeiter wider:
•Die europäischen Kakaovermahlungen fielen im letzten Quartal auf den niedrigsten Stand seit über vier Jahren.
•In Asien und Nordamerika sind die Vermahlungen ebenfalls rückläufig.
Die Sorge, dass steigende Schokoladenpreise die Verbrauchernachfrage dauerhaft dämpfen könnten, bleibt bestehen.
Die knappe globale Versorgung bleibt ein starker Stützpfeiler für den Kakaomarkt. Sinkende Ernteprognosen in Ghana, eine verlangsamte Exportdynamik in der Elfenbeinküste und historisch niedrige Lagerbestände in den USA sprechen für weiterhin hohe Preise.
Trotz kurzfristiger Nachfragesorgen bleibt die fundamentale Marktlage bullisch, da das weltweite Kakaoangebot langfristig begrenzt bleibt. Sollte sich die Verbrauchernachfrage stabilisieren, dürfte Kakao weiter Aufwärtspotenzial haben.