Gold-Futures an der COMEX erreichten mit 2.910,60 USD pro Unze ein neues Allzeithoch. Die steigende Nachfrage nach dem Edelmetall wird durch eine Kombination aus geopolitischen Risiken, Inflationsängsten und starken Käufen durch Zentralbanken getrieben. Die jüngsten US-Zölle auf chinesische Importe und drohende 25%-Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko haben die Marktunsicherheit verstärkt. Zudem wurden in den letzten Wochen Goldreserven im Wert von 134 Milliarden USD aus London in die USA transferiert, was die wachsende Bedeutung physischer Goldbestände als Absicherung gegen wirtschaftliche Turbulenzen unterstreicht. Die bevorstehenden US-Inflationsdaten am 12. Februar könnten eine Schlüsselrolle spielen – ein höher als erwarteter Wert könnte den Goldpreis weiter nach oben treiben.
Im Energiesektor bleiben die WTI-Rohöl-Futures unter Druck. Trotz neuer US-Sanktionen gegen iranische Rohölexporte schlossen sie die Woche mit einem Minus bei 71 USD pro Barrel und verzeichneten damit den dritten Wochenverlust in Folge. Während Sanktionen die Angebotsseite verknappen könnten, sprechen andere Faktoren für eine anhaltende Preisschwäche. Die US-Ölproduktion erreichte mit 13,48 Millionen Barrel pro Tag nahezu ein Rekordniveau, und steigende Lagerbestände signalisieren eine schwächere Inlandsnachfrage. Zudem hält sich OPEC+ mit Produktionskürzungen zurück und hat geplante Anpassungen erst für April angekündigt. Auch Chinas nachlassende Wirtschaftsdynamik belastet den Ölmarkt, da der weltgrößte Rohölimporteur zuletzt einen Rückgang seiner Rohölimporte um 1,9 % meldete.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei den Kupfer-Futures, die auf über 9.400 USD pro Tonne gestiegen sind – der höchste Stand seit November. Kupfer profitiert derzeit stark von Spekulationen über mögliche US-Zölle auf strategische Metalle. Die Verzögerung der angekündigten Strafzölle auf Importe aus Kanada und Mexiko hat die anfänglichen Sorgen über eine Angebotsverknappung zwar gemildert, doch Investoren fürchten, dass Kupfer bald auf der Liste der betroffenen Güter stehen könnte. Bereits jetzt notiert COMEX-Kupfer mit einem 6%-Premium gegenüber LME-Kupfer, was auf verstärkte Lagerhaltung und Spekulationen über steigende US-Importkosten hindeutet. Gleichzeitig bleibt die Industrienachfrage hoch, insbesondere in China, wo Verarbeiter ihre Lagerbestände nach einer längeren Schwächephase wieder auffüllen.
Auch makroökonomische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Preisentwicklung der US-Futures. Der US-Dollar-Index (DXY) stieg um 0,35 % auf 108,04, nachdem die Arbeitslosenquote im Januar unerwartet auf 4,0 % gefallen war. Obwohl die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze mit 143.000 unter den Erwartungen lag, sehen viele Marktteilnehmer darin keinen ausreichenden Grund für eine schnelle Zinssenkung durch die Federal Reserve. Die Mehrheit der Investoren rechnet nun erst ab Juni 2025 mit der ersten Zinssenkung, was dem US-Dollar weiter Auftrieb gibt und Druck auf Edelmetalle und Rohstoffe ausüben könnte.
Die kommenden Wochen dürften von hoher Volatilität geprägt sein, da sich Handelskonflikte, Zinserwartungen und Angebotsentwicklungen als Schlüsselfaktoren erweisen. Besonders im Fokus stehen die US-Inflationsdaten am 12. Februar, mögliche Vergeltungsmaßnahmen Chinas gegen die jüngsten US-Zölle sowie die nächsten Schritte der OPEC+ in Bezug auf die Ölproduktion. Während Gold und Kupfer derzeit weiter aufwärts tendieren, bleibt der Rohölmarkt vorerst in einer unsicheren Lage – eine Entwicklung, die Rohstoffhändler genau im Blick behalten sollten.
Die Rohstoffmärkte befinden sich in einer Phase erhöhter Unsicherheit, getrieben durch geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und wechselnde Zinserwartungen. Gold profitiert von der Unsicherheit, während Kupfer durch Spekulationen über Handelszölle steigt. Gleichzeitig bleibt WTI-Rohöl trotz Sanktionen unter Druck, da steigende Lagerbestände und schwache Nachfrage den Markt belasten.
Die hohe Volatilität bietet Chancen, aber auch Risiken – schnelle Kursbewegungen machen taktisches Handeln unerlässlich. In den kommenden Wochen werden US-Inflationsdaten, geopolitische Entwicklungen und Entscheidungen der Notenbanken entscheidend für die weitere Richtung der Rohstoffpreise sein. Flexibilität und Risikomanagement bleiben der Schlüssel für erfolgreiche Rohstoff-Trades in diesem turbulenten Marktumfeld.
Die Volatilität an den Märkten wird weiter hoch bleiben!