Trade Update 15.12.2024

15.12.24 10:25 AM - Von Mitarbeiter

TRADE UPDATE DCX: 15. Dezember 2024

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit ihrer dritten Zinssenkung in Folge ein deutliches Signal für eine längerfristige Lockerung der Geldpolitik gesendet. Der Einlagensatz wurde erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 3 % gesenkt, wodurch die kumulative Senkung seit Juni 2024 nun bei 100 Basispunkten liegt. Die Streichung der Formulierung, dass die Politik „ausreichend restriktiv“ bleiben müsse, zeigt eine veränderte Haltung der EZB: Der Fokus liegt nun darauf, das Wirtschaftswachstum zu stützen, da die Inflation – aktuell bei 2,3 % – in Richtung des Zielwertes abflacht.

Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist das wirtschaftliche Umfeld weiterhin fragil. Die Belastungen durch hohe Energiekosten, strukturelle Arbeitskräftemängel und die anhaltende Schwäche des Dienstleistungssektors stellen die Eurozone vor erhebliche Herausforderungen. Die Risiken, die von einer potenziellen Verschärfung globaler Handelskonflikte unter der zukünftigen Präsidentschaft von Donald Trump ausgehen, könnten diese Unsicherheiten noch verstärken. Lagarde betonte, dass die Zinspolitik von Sitzung zu Sitzung datenabhängig angepasst werde, ließ jedoch erkennen, dass die Senkungen bis Mitte 2025 fortgesetzt werden könnten.

Nächste Woche Fed-Zinsentscheidung

Am 18. Dezember steht das letzte Fed-Meeting des Jahres 2024 an, und die Märkte blicken gespannt auf mögliche Hinweise zur zukünftigen Geldpolitik. Nach drei Zinssenkungen in Folge wird erwartet, dass die Federal Reserve eine weitere Lockerung um 25 Basispunkte vornimmt – eine deutliche Abkehr von der restriktiven Haltung, die die Fed noch Anfang des Jahres vertreten hatte.

Ein wachsendes Risiko für die US-Wirtschaft ist jedoch die mögliche Wiederbelebung der Inflation. Während die jüngsten Zahlen mit 2,7 % über dem Zielwert von 2 % liegen, deuten steigende Energiepreise und robuste Konsumausgaben darauf hin, dass die Preisstabilität in den kommenden Monaten herausgefordert werden könnte. Analysten warnen, dass weitere Zinssenkungen zwar kurzfristig das Wachstum stützen könnten, aber gleichzeitig die Gefahr bergen, die Inflation wieder anzufachen.

Die Entscheidungen der Fed werden auch für die Rohstoffmärkte entscheidend sein. Ein schwächerer US-Dollar, der mit Zinssenkungen einhergehen könnte, würde die Exportnachfrage ankurbeln und potenziell die Preise für Rohstoffe wie Gold, Silber und Öl stützen. Die Marktteilnehmer werden die Wortwahl von Fed-Chef Jerome Powell genau analysieren, um Hinweise auf den geldpolitischen Kurs im Jahr 2025 zu erhalten.

Ein Blick nach China:

China hat seine wirtschaftspolitischen Prioritäten für 2025 neu ausgerichtet. Im Rahmen der zweitägigen Zentralen Wirtschaftskonferenz unter der Leitung von Präsident Xi Jinping kündigte die Regierung an, das fiskalische Defizitziel anzuheben und verstärkt auf die Stärkung des Binnenkonsums zu setzen. Ziel ist es, die Wirtschaft unabhängiger von Exporten zu machen, insbesondere angesichts drohender US-Zölle und schwacher globaler Nachfrage.

Die Maßnahmen umfassen eine Lockerung der Geldpolitik sowie umfangreiche staatliche Investitionen in Infrastrukturprojekte. Gleichzeitig plant Peking, den sozialen Sicherheitsnetz auszubauen – mit Verbesserungen in den Bereichen Gesundheit und Rente. Analysten sehen darin den Versuch, die Kaufkraft der Bevölkerung zu stärken, um den wirtschaftlichen Aufschwung nachhaltig zu fördern. Allerdings bleibt unklar, wie konkret diese Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Die Ankündigung ist eine Reaktion auf die zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderungen, darunter Deflation, ein stagnierender Immobilienmarkt und schwache Verbraucherausgaben.

Einordnung für die Rohstoffmärkte:

Die verstärkte Nachfrage nach Industriemetallen wie Kupfer und Aluminium könnte steigen, da Infrastrukturprojekte typischerweise mit einem hohen Rohstoffbedarf einhergehen. Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit über die Wirksamkeit der Maßnahmen und deren Timing bestehen.

FAZIT

Die Volatilität an den Märkten wird weiter hoch bleiben!

Die Rohstoffmärkte sind nach wie vor auf Richtungssuche!


DCX POSITIONEN:

Silber-Long

Auf Wochenbasis ein Minus von -1,51%. 

Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:

Der Silberpreis sank am Donnerstag unter die Marke von 31,20 USD pro Unze, nachdem er in der vorherigen Sitzung noch ein Ein-Monatshoch von 32 USD erreicht hatte. Grund dafür sind vor allem Unsicherheiten über die industrielle Nachfrage aus China, die die positiven Impulse durch die geldpolitische Lockerung mehrerer Zentralbanken in dieser Woche überlagern.

China, der weltweit größte Exporteur von Silber, signalisiert seine Bereitschaft, den Yuan abzuwerten, um auf drohende US-Zölle zu reagieren. Diese Maßnahme steht im Einklang mit Pekings Ziel, die Geldpolitik weiter zu lockern. Die Abwertung der Währung könnte jedoch den Wettbewerbsvorteil chinesischer Silberexporte mindern und die Aussichten für den Absatzpreis von Silber belasten.

Während die Unsicherheiten aus China die Silberpreise belasten, bieten die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen führender Zentralbanken eine gewisse Unterstützung. Nach Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Canada (BoC) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) in dieser Woche rechnet der Markt damit, dass die US-Notenbank (Fed) bei ihrem Treffen nächste Woche ebenfalls eine Senkung um 25 Basispunkte beschließen wird.

Silber, traditionell als nicht verzinstes Edelmetall beliebt, profitiert von einer lockeren Geldpolitik, da die geringeren Zinsen die Opportunitätskosten für Anleger senken.

Ausblick

Der Einstieg in die erste Position, Long-Silber, ist gelungen. Das Trading-Setup sieht sehr gut aus. Positive Faktoren: Saisonalität, CoT-Daten, Silber-Defizit


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