Die vergangene Handelswoche hat einmal mehr gezeigt, wie volatil die Rohstoffmärkte bleiben. Gold hat erstmals die psychologische Marke von $3.000 durchbrochen, Silber setzt seine Aufwärtsbewegung fort, während Baumwolle und Orangensaft nach starken Korrekturen um Stabilität kämpfen. Gleichzeitig sorgen geopolitische Spannungen und Notenbanksitzungen in der kommenden Woche für neue Impulse.
Gold hat ein neues Allzeithoch bei $3.017,10 erreicht und sich auf Wochenbasis um 2,55 % verteuert. Unsicherheiten durch den Handelskrieg der USA, geopolitische Spannungen und die Aussicht auf Fed-Zinssenkungen treiben das Edelmetall weiter an. Zentralbanken, insbesondere China, setzen ihre Rekordkäufe fort, während die Nachfrage nach physischen Beständen steigt. Technisch betrachtet könnte Gold nach der Etablierung von $3.000 als Unterstützung nun den nächsten Schub in Richtung $3.100–$3.300 erleben, besonders wenn die Fed kommende Woche eine dovishere Haltung einnimmt.
Silber zeigt sich mit einem Wochenplus von 4,50 % ebenfalls stark und bleibt auf Kurs für eine potenzielle Aufwärtsbewegung Richtung $35 und darüber hinaus. Die Lagerbestände an der LME sind stark gefallen, was auf eine enge physische Versorgungslage hinweist. Zudem könnte Chinas zyklische Kaufphase im ersten Halbjahr die Preise weiter stützen. Sollte sich die Marke von $33,50 als neue Unterstützung etablieren, könnte Silber kurzfristig in Richtung $37,50 laufen.
Kupfer bleibt ein zentraler Rohstoff im aktuellen Marktumfeld und zeigt weiterhin starke Aufwärtsbewegungen. Der COMEX-Kupfer-Future erreichte zuletzt $4,9575 pro Pfund, bevor er leicht zurücksetzte. Die Marktstärke basiert auf mehreren Faktoren: US-Zölle auf Kupferimporte könnten das Angebot im Inland verknappen, während China zyklisch größere Mengen aufkauft, um strategische Reserven aufzubauen. Gleichzeitig sind die LME-Lagerbestände in den letzten Wochen stark gefallen, was auf eine physische Verknappung außerhalb Chinas hindeutet. Sollte sich die Versorgungslage weiter verschärfen und der Widerstand bei $5,00 durchbrochen werden, könnte Kupfer mittelfristig in Richtung $5,50 und darüber hinaus steigen.
Baumwolle kämpft nach einem langen Abwärtstrend um Stabilität. Nachdem große spekulative Short-Positionen abgebaut wurden und die Exporte zuletzt anzogen, hat sich der Markt über 67 Cent/lb stabilisiert. Sollte sich die Nachfrage weiter erholen und der spekulative Druck weiter nachlassen, könnte Baumwolle kurzfristig in Richtung 70 Cent und höher steigen.
Der Preisverfall im Orangensaft-Future bleibt ein zentrales Thema. Trotz eines Rückgangs von fast 40 % seit Dezember bleibt das fundamentale Bild bullisch: Die USDA prognostiziert weiterhin eine stark reduzierte Ernte, insbesondere in Florida. Dennoch konnte sich der Markt nicht stabilisieren, und unser Trade bewegt sich nahe dem Stop-Loss-Niveau. Genau aus diesem Grund setzen wir in spekulativen Positionen nur maximal 2,5 % unseres Kapitals ein. Sollte sich die Marktstruktur drehen, bleibt mittelfristig Erholungspotenzial bestehen.