Kupfer leuchtet, Gold glänzt, Silber schwächelt

23.03.25 12:30 PM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

hinter uns liegt eine Woche, die einmal mehr gezeigt hat, wie eng Makrotrends, Geopolitik und Marktverhalten miteinander verknüpft sind – und wie wichtig es ist, in Rohstoffen flexibel, diszipliniert und fokussiert zu agieren.

Der DCX Index selbst konnte sich zur Vorwoche behaupten und liegt seit Jahresbeginn mit +6,48 % solide im Plus – getragen von starken Einzeltrades, aber auch begleitet von temporären Rücksetzern, die wir als systematischer Investor einkalkulieren und entsprechend managen.

Besonders Kupfer rückte in dieser Woche in den Fokus: Die Notierungen stiegen auf über 5,10 USD je Pfund – ein Niveau nahe Allzeithoch – befeuert durch Trump’s angekündigte Importzölle, fallende LME-Bestände und die erneut anziehende Nachfrage aus China. Hinzu kommt nun eine regelrechte Kupfer-Fantasie aus Europa: Mit der geplanten Verfassungsänderung in Deutschland sollen bis zu 1 Billion Euro in Verteidigung und Infrastruktur investiert werden. Stromnetze, E-Mobilität, militärische Ausrüstung – all das braucht Kupfer. Der Markt beginnt zu realisieren: Die Angebotsseite kann kurzfristig kaum reagieren. Wir sehen hier das Potenzial für einen langfristigen Superzyklus.

Auch Gold hält sich über der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 USD und bleibt ein klarer Profiteur globaler Unsicherheiten: Zinssenkungserwartungen, geopolitische Spannungen und starke ETF-Zuflüsse sorgen für anhaltenden Rückenwind. Gold bleibt der „sichere Hafen“ – unser Long-Engagement zahlt sich weiter aus.

Weniger erfreulich verlief die Woche für Silber und Baumwolle. Während bei Silber kurzfristige Unsicherheit aus China und ein starker Dollar auf die Kurse drücken, bleibt die strukturelle Lage mittelfristig intakt. Rücksetzer sehen wir als Einstiegschancen. Bei Baumwolle belastet der Handelskonflikt mit China die Exportnachfrage – hier gilt: Wir bleiben diszipliniert, aber vorsichtig.

Orangensaft zeigt, warum wir in spekulativen Trades nur maximal 2,5 % Risikokapital einsetzen. Der Markt testet unser Stop-Level, doch die fundamentalen Engpässe sprechen weiterhin für eine technische Erholung – wenn die Kapitulation der Spekulanten abgeschlossen ist.


FAZIT

In einer Welt multipler Risiken – von geopolitischen Konflikten über geldpolitische Unsicherheiten bis zu tektonischen Verschiebungen in der Weltwirtschaft – sind Rohstoffe der Seismograph der Realität. Kupfer zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Gold gibt Orientierung. Und Disziplin bleibt unser bester Risikopuffer

Ihr
Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 104,20
Wochenperformance: -0,1%
Seit Jahresanfang: +6,48%




DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -2,49 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Silber-Futures unter Druck – Dollarstärke und Unsicherheit aus China belasten den Markt

Die Silberpreise fielen letzte Woche um  2,49% auf rund 33,53 USD je Unze und erreichten damit ein Wochentief, nachdem der US-Dollar deutlich zulegte. Die Aufwertung der US-Währung folgte auf Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, der bekräftigte, dass die US-Notenbank keine Eile mit weiteren Zinssenkungen habe. Zwar stellte Powell zwei mögliche Zinsschritte für dieses Jahr in Aussicht, betonte jedoch die Unsicherheiten rund um das Wachstum, den Arbeitsmarkt und vor allem die Folgen von Präsident Trumps Zollpolitik auf die Inflation.

Auch aus China kamen gemischte Signale. Zwar kündigte Peking neue Konjunkturmaßnahmen an, doch konkrete Details blieben aus – was die Hoffnung auf eine rasche Erholung der industriellen Silbernachfrage dämpfte.

Trotz der aktuellen Schwäche bleibt Silber auf Sicht von fünf Monaten in einem Aufwärtstrend. Die Preise halten sich weiterhin nahe ihrer zyklischen Hochs, da es zunehmend zu Lieferengpässen kommt – nicht zuletzt durch Störungen im globalen Handel, die auf Trumps Zollmaßnahmen zurückgeführt werden.


FAZIT

Kurzfristig reagiert Silber sensibel auf geldpolitische Signale und die Unsicherheit aus China. Mittel- bis langfristig bleibt das Bild aber konstruktiv: Die Angebotsseite bleibt angespannt, und geopolitische Risiken stützen das Edelmetall weiter. Rücksetzer wie der aktuelle könnten daher attraktive Einstiegsgelegenheiten bieten.


GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +1,06%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Gold-Futures behaupten sich über 3.000 USD – Rücksetzer bleibt moderat, Aufwärtstrend intakt

Die Gold-Futures an der New Yorker Terminbörse NYMEX haben sich zum Wochenschluss zwar leicht von ihren neuen Allzeithochs zurückgezogen, notieren aber weiterhin über der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 USD je Unze. Auf Wochensicht bleibt ein Plus von 1,06%, womit Gold seine dritte Gewinnwoche in Folge verzeichnet.

Getrieben wurde die Rally unter anderem durch zunehmende Rezessionsängste in den USA, den Rückgang der US-Aktienmärkte sowie eine abwartende US-Geldpolitik. Die US-Notenbank Fed bestätigte in ihrer jüngsten Sitzung die Aussicht auf zwei Zinssenkungen im Laufe des Jahres 2025, was goldfreundlich wirkt – denn das zinslose Edelmetall profitiert, wenn die Opportunitätskosten sinken. Parallel dazu erhöhten die Fed-Prognosen sowohl die Inflations- als auch die Arbeitslosigkeitserwartungen, was die Safe-Haven-Nachfrage weiter stützte.

Auch die geopolitische Lage wirkt weiterhin preistreibend. Militärische Spannungen im Nahen Osten sowie eine fragile Situation in der Ukraine sorgen für zusätzliche Nachfrage nach dem Krisenschutzmetall. Zentralbanken bleiben wichtige Akteure im Markt: Chinas Notenbank hat ihre Goldkäufe nach einer sechsmonatigen Pause wieder aufgenommen, und Bolivien plant, seine Goldreserven zur Stärkung der Währungsreserven massiv auszubauen.


FAZIT

Gold hat seinen Status als sicherer Hafen in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Kombination aus geopolitischer Instabilität, geldpolitischem Rückenwind, wachsendem Zentralbankinteresse und Kapitalzuflüssen in physisch gedeckte ETFs lässt Gold auf mittlere Sicht als Top-Performer unter den Rohstoffen erscheinen. Solange der US-Dollar schwächelt und die Aktienmärkte unter Druck bleiben, bleibt Gold gut unterstützt – mit weiterem Aufwärtspotenzial in Richtung 3.100 USD und darüber hinaus.


SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Minus von -0,69%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Chicago Sojabohnen-Futures unter Druck: Gewinnmitnahmen und Konjunktursorgen belasten den Markt

Die Sojabohnen-Futures an der Chicago Board of Trade (CBOT) haben am Freitag leicht nachgegeben. Die meistgehandelte Mai-Kontrakt schloss bei 10,10 USD je Scheffel. Händler sprechen von einer vorsorglichen Gewinnmitnahme vor dem Wochenende, ausgelöst durch eine Mischung aus Konjunktursorgen in den USA und einem erstarkenden US-Dollar, der die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Agrarprodukte auf dem Weltmarkt schmälert.

Zusätzlich bereiten sich Marktteilnehmer auf den wichtigen USDA-Bericht vom 31. März vor, der die Flächenschätzungen für die Frühjahrs-Aussaat 2025 sowie die Lagerbestände offenlegt. Diese Zahlen könnten die Preisentwicklung in den kommenden Wochen maßgeblich beeinflussen.

Auch geopolitische Unsicherheiten wie die anhaltenden Zollkonflikte und die Ukraine-Russland-Friedensgespräche halten Investoren in Alarmbereitschaft. Zwar stiegen die Sojaexporte der USA nach China in den ersten beiden Monaten des Jahres um über 84 % gegenüber dem Vorjahr, doch Brasilien bleibt durch günstige Preise der stärkere Anbieter für die kommenden Monate.

Insgesamt bleibt der Sojamarkt anfällig für neue Impulse – sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus geopolitischer Richtung.


FAZIT

Trotz des leichten Rückgangs zum Wochenschluss bleiben die Fundamentaldaten für Sojabohnen konstruktiv. Die starke Nachfrage aus China, bevorstehende Angebotsrisiken durch die US-Aussaat sowie anhaltende geopolitische Unsicherheiten könnten den Markt in den kommenden Wochen stützen. Sollte der USDA-Bericht am 31. März eine knappe Anbaufläche signalisieren, ist weiteres Aufwärtspotenzial gegeben.


EUR/USD - LONG

EUR/USD verliert auf Wochenbasis -0,47%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



EUR/USD: Euro schwächer – Dollar gestärkt durch Zollsorgen, trotz deutschem Megaprogramm

Das Währungspaar EUR/USD fiel zum Wochenschluss auf 1,08291 USD, ein Minus von 0,47% – der erste Wochenverlust seit Ende Februar. Hintergrund ist eine Kombination aus Gewinnmitnahmen im Euro und der Rückkehr von Risikoaversion vor dem 2. April, wenn neue US-Zölle gegen Handelspartner in Kraft treten könnten. Gleichzeitig fand der US-Dollar Unterstützung, da sich Anleger angesichts der geopolitischen Unsicherheiten auf sichere Häfen zurückziehen.

Aufseiten der Eurozone hatte der Markt zunächst positiv auf die Verfassungsänderung in Deutschland reagiert, mit der ein riesiges Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von 500 Milliarden Euro geschaffen werden soll. Doch inzwischen rückt ein noch weitreichenderer Aspekt in den Fokus: Geplant ist, zusätzlich bis zu 1.000 Milliarden Euro für Rüstungsausgaben bereitzustellen – ein gewaltiger fiskalischer Impuls, der nicht nur Deutschland, sondern auch der gesamten Eurozone neuen Wachstumsdynamik verleihen könnte.

FAZIT

Trotz der historischen Dimension der deutschen Ausgabenpläne – inklusive bis zu 1 Billion Euro für Verteidigung – konnte der Euro die Woche nicht im Plus beenden. Der stärkere Dollar, getragen von Unsicherheiten rund um US-Zölle und vorsichtiger Geldpolitik, gibt vorerst den Ton an. Doch mittel- bis langfristig könnten die europäischen Megainvestitionen zu einem Wendepunkt in der Wachstumsdynamik und zur strukturellen Stärkung des Euro führen.


BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -3,17%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Cotton-Futures unter Druck – Handelskrieg mit China belastet Exportnachfrage

Die Schwäche am Baumwollmarkt ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, allen voran die rückläufige Exportnachfrage aus China, die infolge der neuen chinesischen Importzölle eingebrochen ist. Laut Daten der chinesischen Regierung sind die Baumwollimporte aus den USA im Jahresvergleich um rund 80 % gesunken – ein dramatischer Rückgang, der deutlich macht, wie stark der Handelskonflikt zwischen Washington und Peking mittlerweile die Agrarmärkte beeinflusst.

Trotzdem bleibt die Exportlage für das laufende Vermarktungsjahr (2024/25) auf den ersten Blick stabil: Die US-Exportverpflichtungen belaufen sich auf 10,225 Millionen Running Bales, was 99 % der USDA-Prognose entspricht. Doch im Jahresvergleich liegt das Niveau immer noch 5 % unter dem Vorjahr.

Ein weiterer belastender Faktor war die Aufwertung des US-Dollars. Zusammen mit den politischen Unsicherheiten rund um die Zölle reduziert dies die Wettbewerbsfähigkeit von US-Baumwolle auf dem Weltmarkt. Auch der Ölpreis konnte mit einem leichten Plus keine positive Impulse liefern.


FAZIT

Der Baumwollmarkt steht stark unter Druck – die Kombination aus nachlassender chinesischer Nachfrage, anhaltenden Handelsbarrieren und einer pessimistischen Marktstimmung belastet die Preise. Solange es keine Fortschritte im Zollstreit mit China gibt, bleibt das Umfeld für Cotton-Futures angespannt.


ORANGENSAFT (FOJC) - LONG

Orangensaft gewinnt auf Wochenbasis +4,25%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Unser Trade im Orangensaft-Future (FOJC) hat sich bislang nicht wie erhofft entwickelt. Nach dem dramatischen Rückgang von 5,48 USD auf unter 3,00 USD setzte der Markt seine Schwächephase fort, und wir handeln nun in der Nähe unserer Stop-Loss-Marke. Trotz der erwarteten Erholung konnte sich der Preis bisher nicht nachhaltig stabilisieren.

Die fundamentalen Daten bleiben jedoch unterstützend. Die USDA prognostiziert einen massiven Rückgang der Valencia-Orangenernte, insbesondere in Florida (-38 %). Zudem bleibt das globale Angebot angespannt, auch wenn kurzfristige Kapitalflucht und ein starker Rückgang der Exporte aus Florida den Markt unter Druck gesetzt haben.

Unser Trade basiert auf der Erwartung, dass das knappe Angebot kurzfristig zu einer Erholung führt. Die spekulative Bereinigung könnte bald auslaufen, und eine Stabilisierung auf diesem Niveau würde den Markt für einen Rebound vorbereiten. Sollte der Abwärtstrend jedoch weitergehen, werden wir diszipliniert unseren Risikomanagement-Plan umsetzen.

FAZIT

Unser Trade im Orangensaft-Future steht aktuell auf dem Prüfstand, aber genau aus diesem Grund setzen wir bei spekulativen Positionen nur maximal 2,5 % unseres Kapitals ein. Die fundamentalen Faktoren – insbesondere die erwarteten Ernteausfälle – sprechen weiterhin für eine Erholung, auch wenn der Markt kurzfristig von spekulativer Kapitalflucht und nachlassender Exportnachfrage belastet wird. Sollte sich der Markt stabilisieren, besteht weiterhin Aufwärtspotenzial, doch wir bleiben diszipliniert und folgen unserem Risikomanagement, um mögliche Verluste zu begrenzen. 


Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +4,48%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Die Lagerbestände an der LME fallen weiter: aktuell bei 224.600t (letzte Woche: 233.750t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.

Kupfer-Futures steigen auf Rekordniveau: Handelsängste und Nachfrage aus China treiben den Markt

Die Kupfer-Futures in den USA stiegen am Freitag zeitweise auf über 5,10 USD je Pfund und notierten damit nahe ihres Allzeithochs. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die drohenden US-Zölle auf Kupferimporte sowie die anhaltend starke Nachfrage aus China.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor angekündigt, Kupferimporte mit Strafzöllen zu belegen, um die heimische Industrie zu stärken. Eine entsprechende Executive Order zur Überprüfung der Einfuhren wurde inzwischen unterzeichnet. Dies sorgt für Versorgungsängste, da die USA fast 50 % ihres Kupferbedarfs importieren – bei lediglich zwei aktiven Großhütten im Land.

Gleichzeitig bleibt die Nachfrage aus China, dem weltweit größten Kupferverbraucher, robust. Die jüngste Belebung der chinesischen Industrieproduktion sowie geplante fiskalische Stimulusmaßnahmen der Regierung stützen den Bedarf nach dem Basismetall. Der sogenannte Yangshan Copper Premium, ein Indikator für die Importnachfrage Chinas, hat sich seit Monatsbeginn mehr als verdoppelt auf 70 USD pro Tonne – ein weiteres Zeichen für einen angespannten physischen Markt.

Auch auf dem US-Markt zeigen sich die Spannungen deutlich: Der Preisaufschlag der Comex-Futures gegenüber der LME erreichte mit 0,55 USD je Pfund ein historisch hohes Niveau. Dies signalisiert einen starken Kaufdruck auf dem US-Terminmarkt, insbesondere vor dem Hintergrund eines möglichen strukturellen Engpasses.


FAZIT

Kupfer steht am Beginn einer neuen Superzyklus-Phase. Die Kombination aus massiven geopolitischen Umwälzungen, drohenden US-Zöllen, strukturellem Angebotsmangel und wachsender Industrienachfrage – insbesondere durch Chinas Konjunkturprogramme – erzeugt ein explosives Fundament für steigende Preise. Der historische Aufschlag der US-Futures gegenüber der LME und der sprunghaft gestiegene Yangshan Premium signalisieren eine akute physische Knappheit.

Ein zusätzlicher, gewaltiger Preistreiber kommt jetzt aus Europa: Deutschland plant mit einer Verfassungsänderung ein neues Sondervermögen von bis zu 1 Billion Euro, das vorrangig in Verteidigung und Infrastruktur fließen soll. Ein erheblicher Teil davon dürfte in energieintensive Projekte mit hohem Kupferbedarf münden – von Stromnetzen bis zu militärischer Ausrüstung. Das bedeutet: Die Kupfernachfrage in Europa könnte vor einem gewaltigen Schub stehen, während gleichzeitig neue Minenkapazitäten Jahre benötigen würden.






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