Liebe Leserinnen und Leser,
hinter uns liegt eine Woche, die einmal mehr gezeigt hat, wie eng Makrotrends, Geopolitik und Marktverhalten miteinander verknüpft sind – und wie wichtig es ist, in Rohstoffen flexibel, diszipliniert und fokussiert zu agieren.
Der DCX Index selbst konnte sich zur Vorwoche behaupten und liegt seit Jahresbeginn mit +6,48 % solide im Plus – getragen von starken Einzeltrades, aber auch begleitet von temporären Rücksetzern, die wir als systematischer Investor einkalkulieren und entsprechend managen.
Besonders Kupfer rückte in dieser Woche in den Fokus: Die Notierungen stiegen auf über 5,10 USD je Pfund – ein Niveau nahe Allzeithoch – befeuert durch Trump’s angekündigte Importzölle, fallende LME-Bestände und die erneut anziehende Nachfrage aus China. Hinzu kommt nun eine regelrechte Kupfer-Fantasie aus Europa: Mit der geplanten Verfassungsänderung in Deutschland sollen bis zu 1 Billion Euro in Verteidigung und Infrastruktur investiert werden. Stromnetze, E-Mobilität, militärische Ausrüstung – all das braucht Kupfer. Der Markt beginnt zu realisieren: Die Angebotsseite kann kurzfristig kaum reagieren. Wir sehen hier das Potenzial für einen langfristigen Superzyklus.
Auch Gold hält sich über der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 USD und bleibt ein klarer Profiteur globaler Unsicherheiten: Zinssenkungserwartungen, geopolitische Spannungen und starke ETF-Zuflüsse sorgen für anhaltenden Rückenwind. Gold bleibt der „sichere Hafen“ – unser Long-Engagement zahlt sich weiter aus.
Weniger erfreulich verlief die Woche für Silber und Baumwolle. Während bei Silber kurzfristige Unsicherheit aus China und ein starker Dollar auf die Kurse drücken, bleibt die strukturelle Lage mittelfristig intakt. Rücksetzer sehen wir als Einstiegschancen. Bei Baumwolle belastet der Handelskonflikt mit China die Exportnachfrage – hier gilt: Wir bleiben diszipliniert, aber vorsichtig.
Orangensaft zeigt, warum wir in spekulativen Trades nur maximal 2,5 % Risikokapital einsetzen. Der Markt testet unser Stop-Level, doch die fundamentalen Engpässe sprechen weiterhin für eine technische Erholung – wenn die Kapitulation der Spekulanten abgeschlossen ist.