Gold bleibt im Fokus der Märkte – nicht nur als klassischer sicherer Hafen, sondern auch wegen der verstärkten Käufe durch Schwellenländer-Zentralbanken, die bereits seit mehreren Jahren ihre Bestände ausbauen.
Unsere Recherche zeigt, dass die Nachfrage nach Gold durch die Käufe von Zentralbanken in den Emerging Markets weiter gestützt wird. Länder wie China, Indien und Polen haben ihre Bestände zuletzt massiv aufgestockt, während auch Russland und andere Staaten vermehrt auf physisches Gold setzen. Dies hat dazu beigetragen, dass die Goldbestände in London (LBMA) auf ein Mehrjahrestief gesunken sind, während gleichzeitig die Comex-Lager in den USA gefüllt werden. Die Zurückhaltung beim Verleihen von Gold und die anhaltend hohe Nachfrage deuten darauf hin, dass das Edelmetall weiterhin strukturelle Unterstützung erhält – ein Faktor, den wir genau beobachten.
Parallel dazu stiegen die Palladium- und Silberpreise, während sich Gold in der Nähe seiner jüngsten Höchststände behauptete. Besonders Palladium profitierte von den jüngsten Unsicherheiten um das EU-Verbrennerverbot, das zunehmend ins Wanken gerät. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte die Nachfrage nach Katalysatoren für Benzinfahrzeuge länger hoch bleiben als bisher erwartet.
Auf der anderen Seite verzeichnete WTI-Rohöl nach schwachen US-Wirtschaftsdaten und einem erstarkten US-Dollar deutliche Verluste. Unser Short-Trade auf WTI konnten mit erfolgreich geschlossen werden. Dennoch bleiben die Angebotsrisiken durch geopolitische Spannungen, insbesondere durch mögliche neue Sanktionen gegen den russischen und iranischen Ölsektor, ein Unsicherheitsfaktor für den Markt.
Auch die Agrarmärkte boten einige Chancen: Die Sojabohnen-Futures an der CBOT konnten sich erholen, da anhaltende Wetterprobleme in Argentinien die globalen Ernteprognosen belasten. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage aus China stabil, was dem Markt zusätzliche Unterstützung bietet.
Am Devisenmarkt setzte der EUR/USD seinen Abwärtstrend fort, belastet durch Spekulationen über eine baldige Zinssenkung der EZB. Doch es gibt Lichtblicke: Sollte sich die Konjunktur in der Eurozone stabilisieren oder die US-Notenbank vorsichtiger mit ihrer Zinspolitik umgehen, könnte der Euro mittelfristig wieder Aufwärtspotenzial entwickeln.